Er nennt Biden «Staatsfeind»
Trump ruft Anhänger auf, das Land «zurückzuerobern»

Donald Trump macht wieder Andeutungen, dass er erneut Präsident werden will. Vor allem schiesst er in einer Rede jedoch scharf gegen den aktuellen US-Präsidenten Joe Biden.
Publiziert: 04.09.2022 um 04:23 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2022 um 14:32 Uhr
Celina Euchner aus New York (USA)

Ex-US-Präsident Donald Trump (76) tourt durchs Land – offiziell, um seine Schützlinge, in diesem Fall Mehmet Oz (62), bei deren Wahlkampf zu unterstützen. Doch Trumps Reden klingen viel mehr nach Wahlkampf für sich selbst – samt vagen Ankündigungen für eine mögliche Präsidentschaftskandidatur.

In Wilkes-Barre, im US-Bundesstaat Pennsylvania, wiederholt Trump das Muster. Er sagt vor seiner versammelten Anhängerschaft: «Vielleicht muss ich es einfach noch einmal tun.» Und meint damit seine Präsidentschaft.

Biden sei der «Staatsfeind»

Neben solchen Andeutungen machte Trump es sich in seiner Rede zur Aufgabe, gegen den aktuellen US-Präsidenten Joe Biden (79) zu schiessen. Trump nennt diesen in Wilkes-Barre einen «Staatsfeind». Biden verunglimpfe jeden, der für Trump gestimmt habe – behauptet er.

Donald Trump deutet erneut an, wieder Präsident werden zu wollen.
Foto: AFP
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Trump kritisiert die angriffslustige Rede Bidens vom Donnerstag massiv. Dieser hatte gemahnt, Trump und seine Anhänger in der Republikanischen Partei repräsentierten «einen Extremismus, der die Grundfesten unserer Republik bedroht».

Einen Tag später krebste Biden jedoch zurück. Gegenüber einem Fox-News-Reporter sagte der US-Präsident: «Ich betrachte keinen Trump-Unterstützer als Bedrohung für das Land.» Als Bedrohung für die Demokratie betrachte er «alle, die zur Gewalt aufrufen, eine erfolgte Gewaltanwendung nicht verurteilen und sich weigern, eine gewonnene Wahl anzuerkennen».

Trump ruft Anhänger auf, das Land «zurückzuerobern»

Trump wettert, die Ansprache sei die «bösartigste, hasserfüllteste und spalterischste Rede» gewesen, die je ein amerikanischer Präsident gehalten habe. Harte Worte von demjenigen, der am 6. Januar eine Rede hielt, die zum Sturm seiner Anhänger auf das US-Kapitol führte.

Neun Todesfälle, darunter auch Selbstmorde unter Polizeibeamten, wurden mit dem Angriff auf das Kapitol in Verbindung gebracht. Trump hatte seine Unterstützer aufgefordert, «wie der Teufel zu kämpfen», um seine Wahl-Niederlage gegen Biden abzuwenden.

Trump behauptet jetzt: «Die Gefahr für die Demokratie geht von der radikalen Linken aus, nicht von der Rechten.» Er appelliert an seine Unterstützer, bei der Kongresswahl im November gegen die «Tyrannei» vorzugehen und das Land «zurückzuerobern».

«Sie versuchen, mich zum Schweigen zu bringen»

Dann verurteilt der Ex-Präsident erneut die FBI-Durchsuchung seines Anwesens Mar-a-Lago als Machtmissbrauch. Trump sagt: «Es könnte kein anschaulicheres Beispiel für die sehr reale Bedrohung der amerikanischen Freiheit geben als das, was vor wenigen Wochen passierte, als wir Zeugen eines der schockierendsten Machtmissbräuche einer Regierung in der amerikanischen Geschichte wurden.»

Trump hetzt: «Sie versuchen, mich zum Schweigen zu bringen, und was noch wichtiger ist: Sie versuchen, euch zum Schweigen zu bringen.» Er ruft in die Menge, dass weder er noch seine Anhänger verstummen werden.

«Unsere Gegner haben sich schwer verkalkuliert: Dieser ungeheuerliche Missbrauch des Gesetzes wird eine Gegenreaktion hervorrufen, wie sie noch niemand zuvor gesehen hat.»

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