Massive Verschärfung des Tons und Warnung vor Ende der Demokratie
Biden fordert Widerstand gegen «Extremist» Trump

US-Präsident Joe Biden hat mit eindringlichen Worten vor einem Niedergang der Demokratie in seinem Land gewarnt. Er fordert, dafür zu kämpfen und nennt Trump einen Extremisten.
Publiziert: 02.09.2022 um 04:22 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2022 um 17:05 Uhr

In einer eindringlichen und angriffslustigen Rede hat US-Präsident Joe Biden (79) vor dem Niedergang der amerikanischen Demokratie durch seinen Vorgänger Donald Trump (76) gewarnt.

«Donald Trump und die MAGA-Republikaner repräsentierten einen Extremismus, der die Grundfesten unserer Republik bedroht», sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Der Versuch, die Machtübergabe vergangenes Jahr zu verhindern, sei für diese nur eine «Vorbereitung für die Wahlen 2022 und 2024» gewesen. Trump kokettiert seit Monaten immer deutlicher mit einer Kandidatur für 2024. MAGA steht für sein früheres Wahlkampfmotto «Make America Great Again» (auf Deutsch etwa: «Macht Amerika wieder grossartig»).

Joe Biden verschärft seinen Ton gegen Donald Trump scharf.
Foto: AFP
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Donald Trump repräsentiere Extremismus

Trump behauptet ohne faktische Grundlage, durch massiven Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden zu sein. Biden war bei der Wahl auf 81 Millionen Stimmen und auf eine klare Mehrheit der Wahlleute gekommen. Für Trump stimmten gut 74 Millionen.

Bei der anstehenden Kongresswahl am 8. November - in der Mitte von Bidens Amtszeit - werden in den USA alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel der Sitze im Senat neu gewählt. Ebenso stehen in zahlreichen Bundesstaaten Gouverneurswahlen an. Trump, der die Republikanische Partei weiterhin dominiert, hat für zahlreiche Posten Vertraute und Unterstützer seiner Wahlbetrugslüge in Stellung gebracht.

«Was heute in unserem Land passiert, ist nicht normal»

«Die MAGA-Kräfte sind entschlossen, dieses Land in die Vergangenheit zu führen». In ein Amerika ohne freie Wahlen, Privatsphäre und Verhütungsmittel, so Biden weiter. «Zu viel von dem, was heute in unserem Land passiert, ist nicht normal.» Und zu lange hätten die Amerikaner sich damit beruhigt, dass ihre Demokratie garantiert sei. «Aber sie ist es nicht. Wir müssen sie verteidigen. Sie beschützen. Für sie einstehen. Jede und jeder Einzelne von uns.»

Biden hatte seine Rhetorik zuletzt verschärft und Trump und seine Unterstützer direkter denn je angegriffen. Zuletzt bezeichnete Biden ihre Philosophie gar als «halben Faschismus».

Biden verschärft Ton massiv

Der aggressive Ton Bidens in seiner Rede am Donnerstag wird vor allem als Botschaft an potenzielle demokratische Wählerinnen und Wähler gesehen, die in ihrer Ablehnung Trumps für die Abstimmung im November mobilisiert werden sollen.

Biden behauptete, dass nicht einmal die Mehrheit der Republikaner Trump-Unterstützer seien. «Aber es steht ausser Frage, dass die republikanische Partei heute von Donald Trump und den MAGA-Republikanern dominiert, getrieben und eingeschüchtert wird.» Die Nation müsse sich hinter dem einen Ziel versammeln, die Demokratie zu verteidigen – unabhängig von der Ideologie jeder und jedes Einzelnen. (SDA/euc)

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