«Eine Schande»
Misses Russia 2023 erntet Mega-Shitstorm

Eigentlich sollte die diesjährige Kür zur «Mrs. Russia 2023» ganz unter dem Motto «Frauen, so wie sie sind» stattfinden. Doch die Wahl der Siegerin macht Zuschauer und Fans wütend.
Publiziert: 07.06.2023 um 20:21 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2023 um 11:22 Uhr
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Jenny WagnerRedaktorin News

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Doch den Sieg der diesjährigen «Mrs. Russia» betrachten viele Menschen als unverdient. Eine Welle puren Hasses rollt über Natali Oscar aus der russischen Stadt Chabarowsk, nachdem sie am Montag zur schönsten verheirateten Frau gekürt wurde.

Dass sie gewonnen hat, sei «eine Schande» und schade für die «wirklich schönen Frauen», lautet der Tenor in den Kommentarspalten. Normalerweise sind die Kriterien für Wahlen sehr hoch. Die Teilnehmerinnen brauchen eine bestimmte Grösse, Figur und dürfen nur bis zu einem gewissen Alter antreten.

Dieses Jahr wurden die Kriterien aufgeweicht. «Es ist kein Wettbewerb für Models, sondern ein Wettbewerb für verheiratete Frauen», sagten die Veranstalter. Es sollten Mütter teilnehmen können, die «so sind, wie sie sind». Die älteste Teilnehmerin war 62 Jahre alt.

Natali Oscar ist die Gewinnerin der Wahl zur «Mrs. Russia 2023».
Foto: Instagram
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Oscar überzeugte auch mit inneren Werten. Sie ist Englischlehrerin, schreibt und singt Lieder. Mit dem Song «Ich bin deine Mrs. Russia» sang sie sich in die Herzen der Jury. Doch die Zuschauer waren offenbar nicht bereit für die innere Schönheit. «Das ist ein Humanoid!», schreibt jemand. Die Hauptkritik der Zuschauer: Natali Oscar sei zu alt und zu aufgespritzt.

«Sie haben ein Recht auf ihre Meinung»

Natali Oscar setzte sich gegen 82 Teilnehmerinnen durch und sicherte sich den Titel. Neben dem Preisgeld qualifiziert sie sich damit für die internationale Schönheitswettbewerbsbühne.

Den Hass nimmt die Gewinnerin gelassen. «Es ist ihre Meinung, sie haben ein Recht darauf», sagt Oscar. Ausserdem sei sie völlig natürlich und bräuchte keine grossen Eingriffe. «Zwei- bis dreimal pro Woche treibe ich mit einem Trainer Sport. Ich achte auf meine Ernährung und esse keine Süssigkeiten», erklärt sie sich.

Veranstalter geben unvorteilhaftes Foto zu

Da der ganze Hass kein Ende nimmt, mussten die Organisatoren des Wettbewerbs reagieren. «Es ist ein unvorteilhaftes Foto», sagt Irina Kirsanowa, eine der Veranstalterinnen des Wettbewerbs über das Bild, das online die Runde macht.

Kirsanowa war von den Reaktionen des Publikums überrascht, schliesslich hatte die Jury sich einstimmig für Oscar entschieden. Ausserdem sehe sie «live» ganz anders aus, als auf den publizierten Bildern, so Kirsanowa.

«Sie ist eine Mutter, ein sehr kluges Mädchen, sie hat gute Englischkenntnisse, eine gute Figur, wunderschöne Haare», so die Veranstalterin. Sie sieht für Natali Oscar gute Chancen bei internationalen Wettbewerben.

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