Ehemalige Weisse-Haus-Insiderin packt aus
Ex-Freundin entwirft Psychogramm von First Lady Melania

First Lady Melania Trump wirkt oft kühl und distanziert. Das habe alles seinen Grund, sagt eine ehemalige Freundin der First Lady und Vertraute der Trumps. Die beiden seien «Meister der Dunkelheit». Machtmensch Trump sei nicht denkbar ohne Melania an seiner Seite.
Publiziert: 20.09.2020 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2020 um 16:59 Uhr
Daniel Kestenholz

Bücher über US-Präsident Donald Trump (74) scheinen derzeit der Renner zu sein. Ehemalige Vertraute von Trump machen Geschäfte damit, Vertrauliches über den mächtigsten Mann der Welt auszupacken. Doch im Buch «Melania und ich» der früheren Weisse-Haus-Insiderin Stephanie Winston Wolkoff (50) steht für einmal nicht der widersprüchliche Trump im Mittelpunkt, sondern seine Frau Melania (50). Die Autorin behauptet, ohne Melania sei der Machtmensch Trump nicht denkbar. Ohne Melania gäbe es auch Trump nicht, wie die Welt ihn kennt.

«Meister der Dunkelheit» nennt Wolkoff das Paar. Die First Lady der Vereinigten Staaten sei voll und ganz an Donald Trumps Handlungen beteiligt und unterscheide sich in ihrem Handeln und ihren Ambitionen nicht im Geringsten von ihrem Ehemann. Das sagte Wolkoff exklusiv der australischen Ausgabe von «60 Minutes», wie die «Sydney Morning Herald» berichtet.

Erst Freundinnen, jetzt die Rache?

Unlängst behauptete Melanias ehemalige beste Freundin, die beiden hätten wieder Gespräche aufgenommen. Dies, nachdem ihr das Weisse Haus mit der Buchveröffentlichung «Rache» an der First Lady vorwarf. Doch indem Wolkoff jetzt im Detail und nicht sehr vorteilhaft über die Ehe der Trumps auspackt, nimmt sie wohl den endgültigen Bruch ihrer ehemaligen Freundschaft mit Melania in Kauf.

Stephanie Wolkoff (2.v.l) im Jahr 2008 neben ihrer Freundin, der späteren First Lady Melania Trump, und deren Ehemann Donald.
Foto: Getty Images
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Wolkoff und Melania Trump hatten sich 2003 befreundet, als Wolkoff Veranstaltungen für das Magazin «Vogue» veranstaltete, darunter New Yorks berühmte Met Gala. Die beiden trafen sich regelmässig zum Mittagessen und wurden Freundinnen. Auch bei den Feiern zur Amtseinsetzung von Trump 2017 half Wolkoff bei der Organisation und wurde dann zur Sonderberaterin von First Lady Melania berufen.

Die Freundschaft zwischen den beiden Frauen begann nach Berichten zu kippen, weil Wolkoffs Firma für Trumps Einsetzungsfeier 26 Millionen Dollar eingesteckt habe. Die First Lady und Wolkoff trennten sich Anfang 2018 im Streit. Ihr Buch stützt sich hauptsächlich auf Zitate aus Gesprächen mit ihrer Chefin, die sie heimlich aufzeichnete, nachdem sich ihre Beziehung zu verschlechtern begann.

Stieftochter Ivanka und Schwiegersohn Kushner booten Melania aus

Wolkoff spricht von einer zweckdienlichen und machiavellistischen Partnerschaft der Trumps, in der Melania bereit sei, alles für die Machtambitionen ihres Mannes zu tun. Doch seit geraumer Zeit müsse Melania die zweite Geige hinter Trumps Lieblingstochter Ivanka (38) spielen, die aus Trumps erster Ehe stammt. Ivanka ist offiziell Beraterin ihres Vaters – und wird dabei von ihrem Ehemann Jared Kushner (39) unterstützt. Der «Kontrollbedarf» von ihrem Schwiegersohn und ihrer Stieftochter, so Wolkoff, würden Melania in eine Nebenrolle abdrängen.

Doch obwohl die Trumps oft den Eindruck erwecken würden, dass sie sich nicht ausstehen können – indem Melania etwa verweigert, seine Hand zu halten –, geschehe dies alles bewusst. Die Trumps seien «Meister der Dunkelheit», so Wolkoff. Mit Ablenkungsmanövern würden sie die Aufmerksamkeit bewusst von Dingen ablenken, die sie lieber verbergen möchten. Alles, was die beiden tun, erfolge aus einem bestimmten Grund, sagt Wolkoff: «Nichts passiert zufällig. Man müsse verstehen, wer sie sind, um zu verstehen, wie sie versuchen, die Nation zu schröpfen. Melania unterscheidet sich nicht von ihrem Ehemann.»

Trumps seien wie die Underwoods in «House of Cards»

Wolkoff vergleicht die Beziehung der Trumps mit den psychopathischen Underwoods in der Netflix-Serie «House of Cards». Melania diene wie eine Mitarbeiterin ihrer Führungskraft. Es gehe darum, den «Schausteller» Trump zu unterstützen.

Nur auf den ersten Blick wirke Melania abgehoben und oberflächlich. Mit einer «Wand aus Stahl» um sich versuche sie geheimnisvoll zu bleiben, «damit sie sich gegenüber niemandem verantworten muss». Wenn sie sich menschlich und mit Gefühlen geben würde, müsste sie sich Kritik aussetzen. «Melania wirkt ungerührt, gerade mal hauttief», so Wolkoff. «In Wahrheit ist sie nicht unglücklich. Sie ist mitschuldig.»

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