Polizei durchsucht Grundstück mit Datenchip-Hunden
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Interview in Portugal:So bestätigt der Staatsanwalt Beweise für Maddies Tod

Durchbruch im Fall Maddie?
Polizei durchsucht Grundstück mit Datenchip-Hunden

Der Deutsche Christian B. (43) soll im Jahr 2007 die damals dreijährige Maddie entführt und ermordet haben. Die entscheidenden Beweise fehlen allerdings. Fieberhaft durchsuchen Einsatzkräfte derzeit ein Grundstück in Hannover.
Publiziert: 18.11.2020 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2021 um 09:47 Uhr
Wird seit 13 Jahren vermisst: Madeleine McCann verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz spurlos.
Foto: Keystone
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Die Polizei durchsucht derzeit mit Hunden ein Grundstück im Fall «Maddie». Schon wieder! Die Ermittler geben nicht auf. Denn noch immer fehlt ein entscheidender Beweis, um Christian B.* (43) der Entführung und Ermordung zu überführen. Er gilt als Hauptverdächtiger. Der Deutsche soll die damals Dreijährige am 3. Mai 2007 aus einem Ferienressort im portugiesischen Praia da Luz entführt und danach getötet haben. Vieles spricht dafür, aber nicht genug.

Daher rücken Suchtrupps am Mittwochmorgen zu einem Grundstück in Laatzen bei Hannover (D) aus, wie die «Neue Presse» berichtet. Was sie genau suchen, ist nicht bekannt. Nur so viel: Die Aktion steht im Zusammenhang mit dem Fall Maddie. Und: Die Hunde seien spezialisiert auf Datenträger. Die Ermittler hatten zuvor bereits Ende Juli eine Gartenanlage, ebenfalls in der Nähe von Hannover, gründlich abgesucht. Dabei wurde ein geheimer Keller entdeckt. Weitere Infos sind darüber bislang nicht bekannt.

Vor Gerichtstermin kam er in die Notaufnahme

Aber in einer anderen Sache war die Polizei schon einmal auf einem Grundstück von Christian B. fündig geworden. Nach Medienberichten hatten Fahnder Anfang 2016 auf dem Gelände einer alten Kistenfabrik bei Magdeburg, die dem mehrfach verurteilten Sexualstraftäter gehörte, in einer Grube Speichermedien mit Missbrauchsbildern von Kindern entdeckt.

Diese Woche sorgte Christian B. schon für Schlagzeilen. Der Verdächtige wurde am Montag in die Notaufnahme gebracht. Auf dem Weg zu einem Gerichtstermin, zwecks einer Anhörung, bei der es um seine aktuelle Haftstrafe wegen Drogenhandels geht, kam es beim Anlegen der Fussfesseln offenbar zu einem Gerangel mit zwei Justizangestellten. Dabei stürzte Christian B. und klagte danach über Schmerzen im Brustbereich.

Vergewaltigte Amerikanerin (72)

Christian B. lebte zwischen 1995 und 2007 mehr oder weniger dauerhaft an der Algarve, unter anderem für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Er ging in diesem Zeitraum im Raum Lagos mehreren Gelegenheitsjobs nach, unter anderem in der Gastronomie.

Daneben hielt er sich offenbar mit Einbrüchen in Hotelanlagen und Ferienwohnungen sowie Drogenhandel über Wasser. 2005 vergewaltigte er in Praia da Luz eine damals 72-jährige US-Amerikanerin. Dafür bekam er sieben Jahre Knast. Eine von vielen Strafen. B. ist für die Justiz ein alter Bekannter. Seine Strafakte ist dick: Drogenhandel, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch und Diebstahl. (jmh)

* Name der Redaktion bekannt

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