Dank Social Media und Satellitenbildern
Online-Jäger auf Putins Spuren

Daten im Internet verändern das Bild moderner Konflikte radikal. Jeder kann heute von zuhause aus Militäroperationen dokumentieren. Russland ist dabei besonders oft im Fokus.
Publiziert: 30.01.2022 um 13:48 Uhr
Valentin Rubin

Gebannt blickt die Welt auf die Ukraine. Kommt es zum Krieg mit Russland? Die Flut an Informationen macht die Lage unübersichtlich. Aber: Sie verändert die Sichtbarkeit des Konflikts auch radikal. Längst sind es nicht mehr nur Geheimdienste, die Truppenbewegungen und taktische Pläne kriegerischer Parteien analysieren können.

Theoretisch kann heute jeder Geheimdienstarbeiten übernehmen – von zu Hause aus. Mittels Satellitenbildern sowie den sozialen Medien etwa. Und dank raffinierter Programme, mit denen Ort und Datum Tausender Aufnahmen ermittelt werden können. Digitale Jäger, ausgerüstet nur mit Neugierde und gutem Internetanschluss, leisten dadurch wichtige Arbeit bei der Untersuchung von Konflikten. Auch im aktuellen Ukraine-Konflikt.

Illegale Machenschaften Russlands

Die investigative Internetplattform Bellingcat etwa hat bereits wiederholt illegale Machenschaften Russlands entlarvt. Sei dies beim Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 im Sommer 2014 im ukrainischen Luftraum oder bei der Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny im August 2020. Dies alles dank Open Source Intelligence (Osint) – Nachrichtengewinnung aus frei verfügbaren Quellen im Internet.

Die Organisation Bellingcat hat sich auf Open Source Intelligence spezialisiert. Mittels frei verfügbarer Daten im Internet, sind sie Verbrechen und illegalen Machenschaften von Staaten auf der Spur.
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Die Rechercheure arbeiten global, aber häufig stossen sie auf russische Machenschaften. Bellingcat-Gründer Eliot Higgins sieht darin einen einfachen Grund. 2021 sagte er gegenüber der österreichischen Tageszeitung «Standard»: «Russland lügt viel – und schlecht.»

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