Corona-Strategin des Ex-Präsidenten packt aus
Trump hätte Tod von 130'000 Amerikanern vermeiden können

Trumps Corona-Strategin Deborah Birx schiesst gegen den Ex-Präsidenten. Hätte er auf die Empfehlungen und Strategien seines Teams gehört, wären mindestens 130'000 Corona-Tote nie verstorben.
Publiziert: 27.10.2021 um 05:02 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2021 um 07:22 Uhr

Während Donald Trumps (75) Präsidentschaft war die Corona-Strategin Deborah Birx (65) neben dem Virologen Anthony Fauci (80) die «Stimme der Vernunft» der USA. Jetzt packt sie darüber aus, dass der Ex-Präsident nicht auf ihre Ratschläge hörte. Sie gibt offiziell an, dass mehr als 130'000 Menschen unnötigerweise gestorben sind.

Die Trump-Administration wurde durch die Wahlen im letzten Jahr «abgelenkt» und ignorierte klar Empfehlungen zur Eindämmung der Pandemie. Das sagte Deborah Birx laut «Washington Post» gegenüber Ermittlern des Untersuchungsausschusses des Repräsentantenhauses zur Pandemie.

«Hätten Todesfälle um 30 bis 40 Prozent senken können»

«Ich hatte das Gefühl, dass das Weisse Haus durch die Wahlkampfsaison selbstgefällig geworden war», sagte Deborah Birx, die von Präsident Donald Trump als leitende Corona-Strategin angestellt wurde.

Donald Trump weigerte sich, auf seine Corona-Strategin Deborah Birx zu hören.
Foto: imago images/ZUMA Wire
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Birx, die dem Unterausschuss am 12. und 13. Oktober Rede und Antwort stand, nannte auch Zahlen. Mehr als 130'000 Menschenleben hätten gerettet werden können, wenn man nach der ersten Welle des Virus schneller gehandelt und die Kommunikation an die Öffentlichkeit besser gewesen wäre.

«Ich glaube, wenn wir die Maskenpflicht, die Einschränkung von Restaurantbesuchen in geschlossenen Räumen, die Sensibilisierung von Freunden und Familienangehörigen für das Risiko von Zusammenkünften in Privathäusern vollständig umgesetzt – und die Zahl der Tests erhöht hätten, hätten wir die Zahl der Todesfälle wahrscheinlich um 30 bis 40 Prozent senken können», sagte Birx.

Hat Trump alles getan, was er konnte? «Nein»

Mehr als 735'000 Amerikaner sind seit Beginn der Pandemie an den Folgen des Coronavirus gestorben. Birx hatte bereits Anfang des Jahres gegenüber Reportern erklärt, wie schwierig es sei, in einem Wahljahr auf die Pandemie zu reagieren.

Als sie gebeten wurde, ihre früheren Kommentare zu erläutern, sagte Birx dem Unterausschuss, dass einige Beamte «aktiv im Wahlkampf waren und nicht so präsent im Weissen Haus wie früher».

Das Wahljahr habe die Leute von der Pandemie abgelenkt, so Birx. Auf die direkte Frage, ob Trump «alles getan hat, was er konnte, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und während der Pandemie Leben zu retten», antwortete Birx: «Nein.» (euc)


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