«Er hat viele Fehler gemacht»
Trump beschimpft toten US-Aussenminister Colin Powell

Der ehemalige US-Aussenminister Colin Powell (†84) ist an den Folgen von Corona gestorben. Während die USA die Fahnen auf halbmast setzen, lässt Donald Trump über den Republikaner eine Hasstirade los.
Publiziert: 20.10.2021 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2021 um 12:57 Uhr

Er schreckt vor nichts zurück: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (75) spottet selbst über Verstorbene. Nach dem Tod des früheren Aussenministers Colin Powell (†84) schrieb Trump in einer Stellungnahme: «Schön zu sehen, dass Colin Powell, der sich im Irak und bei den sogenannten Massenvernichtungswaffen so viele Fehler geleistet hat, nun im Tod von den Fake-News-Medien so nett behandelt wird. Ich hoffe, das machen sie mit mir irgendwann genauso.»

Aber das war noch nicht alles. Trump schimpft weiter, dass der Republikaner Powell mit Vorliebe andere Republikaner angegriffen habe. Trump: «Er hat viele Fehler gemacht. Aber egal, möge er in Frieden ruhen.»

Colin Powell (†84) stirbt trotz Impfung an Corona
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USA trauert:Colin Powell (†84) stirbt trotz Impfung an Corona

Der Republikaner Powell hielt zu Biden

Powell war der Mann, der unter US-Präsident George W. Bush (75) im Jahr 2003 angebliche Beweise für irakische Massenvernichtungswaffen vorlegte, um den Einmarsch in den Irak zu rechtfertigen. Er bezeichnete seine Rede vor dem UN-Sicherheitsrat später selber als «Schandfleck» in seinem Lebenslauf.

Colin Powell: Vor knapp 20 Jahren warnte er die Welt vor angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak.
Foto: keystone-sda.ch
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Der pensionierte Viersterne-General war am 18. Oktober nach einer Corona-Infektion gestorben. Er war zwar geimpft, litt aber an Vorerkrankungen. Powell hatte Trump vor der Präsidentschaftswahl 2020 heftig kritisiert und sich für den demokratischen Herausforderer Joe Biden (78) ausgesprochen.

Der US-Präsident lobte den verstorbenen Powell aufs Höchste. Er sei ein «Patriot von übertroffener Ehre und Würde» gewesen. George W. Bush bezeichnete ihn als einen «grossartigen Staatsdiener», der im «In- und Ausland hochgeachtet» gewesen sei. Powell zu Ehren werden landesweit die Flaggen auf halbmast gesetzt. (gf)

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