Biden führt viel klarer vor Trump als Clinton vor vier Jahren
Ist das die Kurve der Hoffnung?

Eine Grafik mit Umfragewerten zeigt: Donald Trump liegt beim Präsidentschaftsrennen viel weiter zurück als vor vier Jahren. Für Herausforderer Joe Biden könnte es reichen, wenn Trump nicht noch eine Überraschung aus dem Hut zaubert.
Publiziert: 09.09.2020 um 15:57 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2020 um 18:13 Uhr

Eine blaue und eine rote Kurve schlängeln sich durch eine Zeittabelle. Klare Sache: Die blaue liegt ständig oben. Sie widerspiegelt laut Berechnungen von RealClearPolitics die Umfragewerte von Joe Biden (77), die sich von Donald Trumps (74) Werten klar abheben.

Deutlich näher lagen die Kurven von Donald Trump und Hillary Clinton (72) zusammen, die vor vier Jahren ums US-Präsidium kämpften. Auch damals lag Trumps Kurve unter jener von Clinton, aber mit deutlich kleinerem Abstand. Teilweise überschnitten sie sich sogar. Überraschenderweise gelang es Trump am Schluss, seine Kurve hochzuziehen und die Wahl zu gewinnen.

Wie die Kurven von 2020 enden, werden wir erst nach den Wahlen vom 3. November wissen. Aber der Vergleich des Rennens zur Kandidatur vor vier Jahren zeigt: Biden ist erfolgreicher unterwegs als damals Hillary Clinton.

Joe Biden (blau) hat gegenüber Donald Trump (rot) die klar besseren Umfragewerte als Hillary Clinton vor vier Jahren hatte.
Foto: Blick Grafik
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Biden viel beliebter

Dürfen die Demokraten und Trump-Hasser nun hoffen? Sie dürfen! Clifford Young, US-Direktor des Umfrageinstituts Ipsos und Lektor an der Johns Hopkins-Universität, sagte in einem Interview mit der ARD-Tagesschau: «Es gibt klare Unterschiede zu 2016. Biden hat bessere Beliebtheitswerte als Clinton vor vier Jahren.»

Clinton sei eine schwache, unbeliebte Kandidatin gewesen, Biden hingegen sei «leicht zu verdauen». Dazu sei sein Vorsprung in wahlentscheidenden Staaten derzeit grösser als damals bei Hillary Clinton.

Potenzial der Unentschlossenen

Und noch einen wichtigen Punkt gebe es. Young: «Auch die noch unentschlossenen Wähler neigen stärker zu Biden als 2016 zu Clinton. Und diese Unentschlossenen machen immerhin 20 bis 25 Prozent der Wählerschaft aus.»

Die Chancen für Biden stehen also gut, jedenfalls besser als für Clinton vor vier Jahren. Dennoch: Siegessicherheit wäre völlig fehl am Platz. Wer weiss, welche Überraschung Trump noch aus dem Hut zaubert. Die angekündigte Präsentation eines Corona-Impfstoffs etwa dürfte dafür sorgen, dass seine Kurve auf der Zielgeraden emporschnellt und am 3. November vielleicht doch noch jene von Biden unter sich lässt. (gf)

US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

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