Bewaffneter Widerstand wächst
UNO warnt vor einem Bürgerkrieg in Myanmar

Die Vereinten Nationen haben angesichts der eskalierenden Lage nach dem Putsch in Myanmar vor einem Bürgerkrieg in dem südostasiatischen Land gewarnt.
Publiziert: 23.09.2021 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2021 um 15:05 Uhr

In dem Staat wachse eine «bewaffnete Widerstandsbewegung» aufgrund der Unterdrückung der Grundrechte, sagte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, am Donnerstag. Die Lage sei «alarmierend» und deute auf einen «eskalierenden Bürgerkrieg» hin, sagte Bachelet vor dem UN-Menschenrechtsrat.

Menschenrechtssituation deutlich schlechter

«Konflikte, Armut und die Auswirkungen der Pandemie nehmen drastisch zu, und das Land befindet sich in einem Strudel aus Repression, Gewalt und wirtschaftlichem Zusammenbruch.» Die Menschenrechtssituation habe sich erheblich verschlechtert, da die Auswirkungen des Putsches «Leben und Hoffnungen im ganzen Land zerstören», betonte die Menschenrechtskommissarin.

Zudem laufe die Zeit für andere Länder davon, ihre Bemühungen zur Wiederherstellung der Demokratie zu verstärken und einen grösseren Konflikt zu verhindern. Bachelet forderte die Organisation südostasiatischer Staaten (Asean) und weitere einflussreiche Staaten auf, auf Anreize beziehungsweise Abschreckung zu setzen, «um den Militärputsch und die verzweifelte Spirale der Gewalt umzukehren».

Die UN-Hochkommissarin Michelle Bachelet warnt vor einem Bürgerkrieg in Myanmar.
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Bewaffnete Angriffe auf das Militär nehmen zu

Das Militär hatte Anfang Februar die Macht in Myanmar übernommen. Die bis dahin amtierende De-facto-Regierungschefin Suu Kyi steht seitdem unter Hausarrest und wurde mit einer Reihe strafrechtlicher Anschuldigungen überzogen. Zuletzt nahmen die bewaffneten Angriffe auf das Militär zu, nachdem die Gegner der Junta zu einem «Verteidigungskrieg des Volkes» aufgerufen hatten.

Seit dem Putsch sind nach UN-Angaben mehr als 1100 Menschen bei gewaltsam aufgelösten Protesten durch die Sicherheitskräfte getötet worden. Mehr als 8000 Menschen, darunter auch Kinder, wurden festgenommen. Über 4700 Menschen befinden sich immer noch in Haft.

(AFP)

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