Abgehörtes Telefonat
Putin-General erklärt, warum Krieg weitergehen muss

Die russischen Soldaten an der Front sind zunehmend verzweifelt. Nun zeigt ein abgehörtes Gespräch, warum Putin den Krieg nach mehr als vier Monaten nicht einfach so beenden kann.
Publiziert: 15.07.2022 um 17:54 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2022 um 13:09 Uhr

Putins Armee kämpft auch Monate nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine weiter.

Mittlerweile konzentriert sich Russlands Krieg auf den Osten und die sogenannte «Befreiung» der beiden selbst ernannten «Volksrepubliken Donezk und Luhansk».

Nun hat ein ukrainischer Radiosender ein abgehörtes Telefonat eines russischen Generals veröffentlicht. In einem Gespräch mit Angehörigen der Soldaten tritt Oleg Korotkewitsch überraschend genervt auf – und zeigt, was er vom Krieg wirklich hält.

Der russische General Oleg Korotkewitsch zeigt in einem abgehörten Telefongespräch, was er vom Krieg hält.
Foto: Twitter / SvobodaRadio
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«Alles wäre umsonst gewesen»

In dem Telefonat wird er auf die stockende Offensive der Russen angesprochen. «Was sollen wir machen? Alles, was gemacht wurde, soll umsonst gewesen sein? Weil sich unser Staat wie ein begossener Pudel aus der Ukraine zurückziehen muss? Das können wir uns schlicht nicht leisten. Egal, wie hart es ist», entgegnet Korotkewitsch in dem Gespräch, das von «Radio Swodoba» veröffentlicht wurde.

Weiter heisst es in dem Gespräch: «Unter uns gesagt: Natürlich könnte der Präsident morgen sagen, dass wir uns zurückziehen und die Spezialoperation stoppen», sagt Korotkewitsch weiter. «Aber kann er das wirklich? Alles wäre umsonst gewesen.»

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Trotz hochmodernem Kriegsgerät wie Hyperschall-Raketen und Drohnen beeinflusst derzeit vor allem ein Fluss den Verlauf des Krieges. Der Siwerski Donez im Osten der Ukraine bildet eine natürliche Barrikade, das beide Seiten am Vormarsch hindert. «Im Moment ist das Territorium nicht unter unserer Kontrolle. Das ist der Punkt, und gleichzeitig das grosse Problem», erklärt der General in dem Gespräch weiter.

Gehirngewaschen an die Front geschickt

Dann kommt er auf einen Luftschlag der Ukrainer gegen russische Soldaten zu sprechen. Wie viele Armeeangehörige genau gestorben sind, ist unklar. «Wir können nicht dahinfahren und feststellen, wo sie gefallen sind.» Er selbst spricht von 19 getöteten Soldaten.

Der Krieg sei auch nicht primär gegen die Ukraine, sondern vor allem gegen die Nato, sagt Korotkewitsch weiter. «Es ist ein Krieg gegen fast die ganze Nato. Die Nato aber kämpft nicht selbst, sondern nimmt das Blut der Ukraine. Die Soldaten der Ukrainer werden gehirngewaschen und dann an die Front geschickt», meint der General.

Die Echtheit der Aufnahme kann von unabhängiger Seite nicht verifiziert werden. Allerdings tauchten in den vergangenen Wochen immer wieder abgehörte Gespräche von Russen auf. (zis)

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