Seit Wochen schiesst Russland verbal scharf gegen Europa. Vor allem Grossbritannien ist in das Visier von Präsident Wladimir Putin (69) geraten. Immer wieder droht der Kreml unverhohlen mit einem Angriff.
Nun hat auch der Chef-Propagandist der russischen Nachrichtenagentur Rossija Sewodnja von einem Atomschlag gegen Grossbritannien gesprochen. Auf dem Nachrichtensender «Russia 1» sagte Dmitry Kisseljow (68), es sei «alles bereit». Mit einer einzigen Nukleardrohne könne man ein Land zerstören, «so gross wie Texas – oder eben England», sagte Kisseljow.
Mega-Torpedo erreicht bis zu 200 km/h
Konkret spielt Kisseljow auf die russische Unterwasserdrohne Poseidon an. Ein Angriff mit dieser Super-Waffe hätte verheerende Folgen. Der Mega-Torpedo befindet sich laut Beobachtern in der finalen Phase der Entwicklung, könnte aber unter gewissen Umständen bereits eingesetzt werden.
Poseidon ist rund 24 Meter lang und hat einen Durchmesser von 1,6 Metern. Sein neuartiger atomarer Antrieb sorgt dafür, dass der Mega-Torpedo innert kürzester Zeit ganze Ozeane durchqueren kann. Er soll gemäss Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Geschwindigkeit von bis zu 220 km/h erreichen. Die maximale Reichweite beträgt 6200 Kilometer – das entspricht der Distanz von Sankt Petersburg bis an die Ostküste der USA. Poseidon könne zudem kaum aufgespürt oder abgefangen werden.
Experten bezeichnen den Torpedo als «erschreckend». Mittlerweile trägt er bereits den Übernamen «Weltuntergangsdrohne».
Reale Gefahr schwer abzuschätzen
Auch die Russen warnen vor dem Untergang, sollte der Kreml die Megawaffe einsetzen. Die Explosion des Nuklear-Torpedos werde «eine riesige Welle von bis zu 500 Metern Höhe» auslösen. Der Riesen-Tsunami werde auch «extreme Dosen nuklearer Strahlung» mit sich bringen, sagte Propagandist Kisseljow. «Was immer nach der Mega-Welle von England noch übrig wäre, würde in eine radioaktive Wüste verwandelt.»
Das Propaganda-Video wird von Einblendungen der Rakete untermalt, die das russische Verteidigungsministerium im vergangenen Jahr veröffentlicht hat. Zudem wird gezeigt, dass bereits ein einzelner Angriff ausreichen würde, um das ganze Land auszulöschen.
Der britische Ex-Offizier Richard Barrons (62) warnte bereits vergangene Woche, dass Grossbritannien für einen Angriff Russlands nicht bereit wäre. «Der Hauptgrund, warum wir uns vor einem Krieg zwischen Russland und der Nato scheuen, ist simpel: Wir sind nicht bereit. Dafür sollten wir uns schämen», sagte Barrons.
Wie gross die Chance eines Atomschlags wirklich ist, bleibt derzeit unklar. Die Drohungen wurden zwar im Laufe der vergangenen Woche immer lauter. Ob Putin allerdings wirklich gegen Grossbritannien feuern würde, ist völlig unklar. (zis)