Wer gewinnt, wer verliert?
Das sind die 10 grössten Shoppingtempel

Schweizer Shoppingcenter haben schwer zu beissen. Viele sind in die Jahre gekommen, und der Onlinehandel gräbt ihnen den Boden ab. Es gibt aber auch Center, die trotz allem Gegenwind wachsen.
Publiziert: 09.05.2019 um 18:34 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2019 um 16:22 Uhr
Patrik Berger und Noé Waldmann

In den Schweizer Einkaufszentren wird immer weniger eingekauft. Im letzten Jahr sind die Verkäufe laut einer Studie des Marktforschers GfK in vielen kleineren Einkaufszentren stark geschrumpft. Geringere Umsatzeinbussen verzeichneten derweil die grossen Konsumtempel.

Es gibt aber auch Sieger. So konnten unter den grössten fünf Einkaufstempeln der Schweiz etwa das Sihlcity in Zürich – trotz grosser Konkurrenz in der Umgebung – den Umsatz um 0,3 Prozent auf 340 Millionen Franken vergrössern. Das Sihlcity ist nach Umsatz die Nummer 4 der Schweiz. Hinter dem Glattzentrum (-0,5%), dem Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG (-1,4%) und dem Centre Balexert in Genf (-2,1%).

So hat man auch heute noch Erfolg

«Das Sihlcity ist ein Überflieger», sagt Mirjam Müller-Glaser von GfK zu BLICK. «Es zeigt eindrücklich, wie man ein Einkaufszentrum aufstellen muss, wenn man Erfolg haben will.»

Platz 10: Das Seedamm-Center in Pfäffikon SZ. Umsatz: 213 Millionen Franken (-2.4%).
Foto: PD
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Auch Marcel Stoffel, Berater im Bereich Shopping und Retail sowie Mitgründer des Shoppingcenter-Verbands Swiss Council Community, lobt das Konzept. Das Sihlcity habe einen idealen Standort mit einem grossen Einzugsgebiet. «Es ist gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen und liegt direkt an der Autobahn.» Zudem verfüge es über ein Naherholungsgebiet in der Nähe.

Und: «Es liegt mitten in der Stadt und nicht irgendwo in der Peripherie. Das Shoppingcenter Sihlcity bietet mehr als nur ein Ort für den Einkauf. Wenn das Sihlcity in letzter Zeit einen Schritt gemacht hat, dann immer in die richtige Richtung. Das Angebot entspricht den Bedürfnissen der Kunden. So kann man vor dem Kino essen gehen und nach dem Film noch einkaufen. Das ist ein guter Mix.»

In die Jahre gekommen

Viele der 191 Schweizer Shopping-Center sind laut der Studie in die Jahre gekommen. Gesamthaft verbuchten alle Einkaufszentren zusammen im letzten Jahr ein Umsatzminus von 0,9 Prozent. Gleichzeitig schrumpften die Verkaufsflächen erstmals ebenfalls. Generell lasse sich sagen, dass der Schweizer Shopping-Center Markt gesättigt sei und kaum Platz für Neuprojekte hat.

Das Angebot in den Einkaufszentren verschiebe sich zudem hin zu mehr Dienstleistungsangeboten. Aber auch das Gewicht der Gastronomie nehme immer weiter zu: «Während Ladenformate im Bereich Fashion schliessen, ziehen Dienstleister und Gastronomen in die Shopping-Center ein und helfen mit, die Leerstandsquoten gering zu halten», schreibt GfK zu den neuesten Zahlen.

Bahnhöfe und Flughafen Zürich in eigener Liga

Etwas besser läuft es für Läden an grossen Verkehrsknoten: «Die Top-5-Bahnhöfe der Schweiz und der Flughafen Zürich spielen weiterhin in einer eigenen Liga», hiess es dazu. Steige etwa das Passagierwachstum in Zürich weiter an, könnte der Flughafen mit der für 2020 geplanten Eröffnung von «The Circle» in Zukunft unter den umsatzstärksten Einkaufszentren rangieren.

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