Weniger als 1 von 10 Hütten profitabel
SAC-Hütten werden teurer

Nicht mal eine von zehn Hütten des Schweizerischen Alpen-Clubs SAC ist profitabel. Der Zentralverband SAC ermuntert nun die Hüttenwartinnen, die Preise für Kost und Logis zu erhöhen.
Publiziert: 14.08.2023 um 09:20 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2023 um 18:25 Uhr

Nach stundenlangem Wandern ist die SAC-Hütte in den Bergen fast ein Wohlfühlparadies. Eine heisse Suppe trinken, Socken trocknen und sich erholen für den nächsten Tag. Eine Übernachtung im Massenschlag kostet derzeit zwischen 25 und 70 Franken pro Erwachsenen. Wer Mitglied des Schweizerischen Alpen-Clubs SAC ist, zahlt zwischen 18 und 35 Franken. Hinzu kommen Kosten für Verpflegung und Getränke. Damit sind die Hütten noch immer günstiger als Hotels im Tal. Die Bandbreite der Übernachtungspreise soll allerdings bald erhöht werden.

Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, sind nur etwa ein Dutzend aller 153 SAC-Hütten kostendeckend. Die Wege zur Hütte sind lang und beschwerlich – die Gästezahlen entsprechend niedrig. Für die Hüttenwarte, die als selbständige Unternehmer arbeiten, bleibt teilweise weniger Geld übrig als deren Angestellte verdienen.

Flexibles Preissystem empfohlen

Die 110 Sektionen, denen die Hütten angehören, gehen weit, um Investitionen zu decken. Sie müssen Sammelaktionen starten, auf den Lotteriefonds zurückgreifen, Darlehen von den Kantonen aufnehmen, die Mitgliederbeiträge zwischenzeitlich erhöhen oder Kredite beantragen.

Eine Übernachtung im Massenschlag einer SAC-Hütte kostet derzeit zwischen 25 und 70 Franken pro Erwachsenen. Im Bild die Lauteraarhütte der SAC-Sektion Zofingen AG.
Foto: Lauteraarhuette.ch / Stefan Hablützel
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Um die Probleme zu lösen, will der SAC-Zentralverband, dass die Hütten ihre Preise erhöhen. «Wir schlagen vor, die Übernachtungspreise nach Zimmergrösse, Saison oder Wochentag zu differenzieren», sagt Bruno Lüthi, Leiter Hüttenbetrieb des SAC zum «Tages-Anzeiger». Ausserdem sollen Einzelgäste künftig mehr bezahlen. Der Zentralverband ermuntert die Hüttenwartinnen und -warte auch auf, die Preise für Verpflegung und Getränke hochzuschrauben.

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«Wir schlagen vor, die Übernachtungspreise nach Zimmergrösse, Saison oder Wochentag zu differenzieren.»
Bruno Lüthi, Leiter Hüttenbetrieb des SAC zum «Tages-Anzeiger»
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Die Preise müssen erhöht werden, obwohl gemäss dem Geschäftsbericht der SAC die Mitgliederanzahl 2022 im Vergleich zum Vorjahr um zwanzig Prozent zugenommen hat.

Hüttenwarte entscheiden über Preise

Wie viel die Preise schlussendlich ansteigen, entscheiden die Warte selbst. Sie möchten verhindern, dass Bergwanderungen zu elitärem Anlass werden. Festlegen kann der Zentralverband einzig die Bandbreite für Übernachtungen. Derzeit diskutiert der Verband über eine Erhöhung von 3 Franken pro Übernachtung. Dazu kommen dann möglicherweise noch die Erhöhungen der Wartinnen und Warte. Auch die heisse Suppe dürfte teurer werden. (lui)

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