Weil sie täglich für 200 Millionen Euro russisches Gas kaufen
Finanzexperte fordert Sanktionen gegen Deutschland

Wladimir Putin verdient sich an Deutschland nach wie vor eine goldene Nase: Jeden Tag fliessen 200 Millionen Euro aus Deutschland an die russischen Energiekonzerne. Nun gibt es gar Forderungen nach einem Handelsembargo gegen Deutschland.
Publiziert: 22.04.2022 um 12:47 Uhr

Kreml-Chef Wladimir Putin (69) darf sich nach wie über hochprofitable Energieverkäufe ins Ausland freuen: So überweist Deutschland als weltweit grösster Abnehmer von russischem Gas täglich rund 200 Millionen Euro an Energiekonzerne aus Russland. Bis Ende Jahr könnten sich die Ausgaben gar auf 17,6 Milliarden Euro summieren, hat die Umweltorganisation Greenpeace zuletzt in einer Analyse berechnet. Das wäre absoluter Rekord! Und sorgt im Ausland zunehmend für Kritik.

Der Vorwurf wiegt schwer: Deutschland soll mit den riesigen Zahlungen Putins Kriegskasse füllen. Das Land bezieht gut die Hälfte seines Gasbedarfs aus Russland. Die Abhängigkeit ist gross und Bundeskanzler Olaf Scholz (63) will nichts von einem Gas-Embargo wissen.

Totales Handel-Embargo oder Strafzölle

Der britische Finanzexperte Matthew Lynn (60) geht mit den Deutschen nun hart ins Gericht. Er fordert in der britischen Zeitung «The Telegraph» Sanktionen gegen Deutschland. Jeder, der deutsche Autos, Chemie-Produkte oder Maschinen kaufe, bezahle damit das russische Gas mit.

Deutschland kauft nach wie vor grosse Mengen russisches Gas. Bundeskanzler Olaf Scholz gerät zunehmend unter Druck.
Foto: keystone-sda.ch
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Lynn schlägt deshalb einen sechsmonatigen Bann auf deutsche Exportprodukte vor. Bis Deutschland einlenkt und den Gashahn zudreht. Als weniger radikale Alternative schlägt der Brite Strafzölle für deutsche Produkte vor.

Auch innerhalb Deutschlands werden die Forderungen nach einem Import-Stopp für Gas und Öl aus Russland immer lauter. «Je länger wir warten, desto schlechter. Denn je mehr Zeit verstreicht, desto besser kann sich Russland auf einen Lieferstopp vorbereiten», sagt die Ökonomin Veronika Grimm (50) zur deutschen «Bild».

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