Wegen niederländischen Wahlen?
Franken fällt auf Dreimonats-Tief zum Euro

Der Franken hat am Montag zum Euro den tiefsten Wert seit mehr als drei Monaten erreicht. Die Gemeinschaftswährung legte im Gegenzug auf bis zu 1,0825 Franken zu. Das ist der höchste Kurs seit Anfang Dezember.
Publiziert: 13.03.2017 um 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:40 Uhr

Experten führten den starken Euro auch auf Eingriffe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zurück, die die Währung mit Interventionen schwächt.

«Die SNB scheint gewillt, im Vorfeld der niederländischen Wahlen, einen möglichst hohen Kurslevel anzupeilen. Kurse in Richtung 1,0850 sind nun durchaus wieder drin», hiess es bei der Thurgauer Kantonalbank. Zudem dürfte der wieder steigende Dollar angesichts der bevorstehenden Zinserhöhung in den USA auf dem Franken lasten.

Die SNB wollte sich nicht dazu äussern. Sie veröffentlicht am Donnerstag ihre vierteljährliche Lagebeurteilung.

Hat SNB-Präsident Thomas Jordan die Währung geschwächt?
Foto: RUBEN SPRICH

Sicherer Hafen

In den vergangenen Wochen hatte der Franken an Wert gewonnen. Er gilt bei vielen Investoren als sicherer Hafen und ist daher angesichts der Unsicherheit durch die bevorstehenden Wahlen in den Niederlanden und Frankreich gefragt.

Der Euro stieg am Montagmorgen auch gegenüber dem Dollar auf den höchsten Stand seit mehr als vier Wochen. Die Gemeinschaftswährung legte bis auf 1,0710 US-Dollar zu. Auftrieb gaben dem Euro zunehmende Wetten auf eine nahende Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB).

Genährt wurden die Spekulationen von Berichten der Agenturen Reuters und Bloomberg vom Freitag. Insidern zufolge hat der EZB-Rat bei seiner jüngsten Sitzung kurz über eine Zinserhöhung vor dem Auslaufen des aktuellen Anleihe-Ankaufprogramms gesprochen.

Keine Abkehr von lockerer Geldpolitik

Ein EZB-Führungsmitglied wies hingegen Spekulationen über eine bald anstehende Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik zurück. Die Aussagen nach der Zinssitzung am Donnerstag seien noch kein Signal dafür gewesen, sagte Ratsmitglied Jan Smets dem «Wall Street Journal» (Montagausgabe).

«Das spiegelt eine einfache Einschätzung einer etwas geänderten Realität wider, nicht mehr als das», sagte der belgische Notenbankchef. Smets stellte fest, dass es zwar bei den Kerninflationsdaten ohne die schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise marginale Verbesserungen gegeben habe und die Gesamtinflation gestiegen sei. Man müsse sich aber die mittelfristigen Aussichten anschauen. (SDA)

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