Wegen hohen Energiepreisen
Emmi wälzt kosten auf die Kunden ab

Höhere kosten für Rohstoffe, Verpackungen und Personal drücken bei Emmi auf den Gewinn. Um weiterhin profitabel zu bleiben, müssen nun auch Kosten an die Konsumenten weitergegeben werden. Auch der beliebte Caffè Latte dürfte teurer werden.
Publiziert: 18.08.2022 um 17:15 Uhr

Der beliebte kalte Kaffee von Emmi dürfte künftig etwas teurer werden. Denn die Innerschweizer Molkereigruppe Emmi spürt wie alle Lebensmittelproduzenten die höheren Kosten für Rohstoffe, Energie und Verpackungen. «Sie dürften dieses Jahr rund 250 Millionen CHF höher ausfallen als 2021», sagt Firmenchef Urs Riedener.

«Die höheren Kosten zeigen sich quer durchs Band», erklärte Riedener am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Diverse Rohmaterialien, Verpackungsmaterial, aber auch Logistik und Personal sei teurer geworden. Um profitabel zu bleiben, müsse Emmi deshalb die Preise erhöhen.

Alles wird teurer

«Man kann schliesslich die Produkte nicht unprofitabel verkaufen, das würde das Unternehmen ruinieren», so Riedener. Von den 5,4 Prozent organischem Wachstum im letzten Halbjahr, sind dann auch 4,9 Prozent auf die Teuerung zurückzuführen. Der Rest sind Mehrverkäufe.

Auch bei Emmi hinterlässt die Rohstoffkrise Spuren.
Foto: zVg
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Schaut man nach vorne, zeichnet sich aktuell noch keine Besserung ab. «Die Frage ist, wie weit es mit der Teuerung noch geht und wann der Gipfel erreicht ist.» Denn solange die Kosten steigen, müsse auch Emmi weiter an der Preisschraube drehen.

Teuerung im Rappenbereich

Betroffen davon dürfte laut dem Chef eben auch der beliebte Caffè Latte von Emmi sein. «Die Preiserhöhungen werden sich jedoch im Rappenbereich bewegen», beschwichtigte er. Angst, dass die Verkäufe dadurch nachlassen, hat er nicht. Emmi Caffè Latte gehöre zu den Produkten, die die Leute auch dann noch kaufen, wenn sie etwas teurer werden. «Ich erwarte auch weiterhin solide Wachstumsraten», ist Riedener überzeugt.

Anders sieht es beim Käse aus. Auch dort musste Emmi die Preise anpassen. «Hier sehen wir mit steigenden Preisen einen Rückgang der Nachfrage, verstärkt durch die Frankenstärke vor allem bei Exporten in die Nachbarländer der Schweiz», so Riedener. Betrachtet man den gesamten Konzern, sei jedoch die Nachfrage nach wie vor gross, dies trotz der Teuerung.

Nicht die gesamte Teuerung wird weiter gegeben

«In der Schweiz gehören wir sogar zu den Anbietern, die abfedernd auf die Teuerung wirken», sagt Riedener. Hierzulande beträgt das organische Wachstum bei Emmi nämlich 0,8 Prozent, wovon fast alles auf höhere Preise zurückzuführen sei. «Doch das ist noch weit unter der Teuerung, die ja per Ende Halbjahr bei über 3 Prozent lag», sagt er. (SDA/shq)

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