Weg mit der Elektronik!
So entkommst du der Bildschirmfalle

Die Sommerferien führen zu einem massiven Anstieg der Bildschirmzeit. Viele Eltern klagen, dass ihre Kinder kaum von den Bildschirmen wegzubekommen sind, während sie selbst ständig am Handy hängen. Tipps gegen die «Digitalfalle» gibts hier.
Publiziert: 14.07.2024 um 17:26 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2024 um 22:40 Uhr
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Die Sommerferien in der Schweiz sind voll im Gang. Die vermehrte Freizeit führt dabei bei vielen zu einem massiven Anstieg der Bildschirmzeit.

Auf sozialen Medien klagen viele darüber, dass sie ihre Kinder auch im Ausland kaum von den Bildschirmen wegkriegen. Dabei sind sie selber dauernd am Handy oder iPad.

Endlich Zeit nehmen für die Buchlektüre? Oder für die kleine Wanderung? Fällt den Verlockungen der Web-Berieselung zum Opfer. Damit die Ferien nicht zur «Digitalfalle» verkommen, anbei ein paar Tipps:

Muss das sein? Warum reichen Sonne, Sand, Meer und Gemeinsamkeit nicht mehr?
Foto: Getty Images
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1) Vermeide das «Phubbing»

«Phubbing» ist kurz für «phone snubbing»: Du ignorierst andere, weil du zu sehr mit deinem Smartphone beschäftigt bist. Das wirkt auf andere – egal ob Familie, Freunde oder sonst wer – unhöflich und arrogant. Tipp: Sag immer für andere hörbar, weshalb du das Smartphone gerade in die Hand nimmst. Um mögliche Ferienaktivitäten zu checken? OK. Um irgendwelche Fail-Reels zu checken? Nicht cool. Vielleicht verzichtest du sogar freiwillig darauf, wenn du es laut sagst.

2) Mach «bildschirmfrei»

Du musst nicht gleich das Handy zu Hause lassen und voll auf «Digital Detox» machen. Einfach Geschäftsmail, Facebook, Instagram, Tiktok und dergleichen stummschalten. Den Alltag ausblenden, die Seele baumeln lassen, das Handy nur für zwingend notwendige Informationsbeschaffung verwenden. So kommst du schneller in richtiges Ferienfeeling. Alles andere ist verschwendete Ferienzeit.

3) Was interessieren mich die anderen?

Klassisch: Deine Freunde posten Bilder von Poolrändern aus, von fantastischen Sonnenuntergängen und exotischen Wildtieren. Du sitzt in der Schweiz, wo das Wetter bislang bestenfalls wechselhaft war, und erblasst vor Neid. Auf diese Selbstkasteiung kannst du verzichten. Denk dran: Niemand postet seinen Sonnenbrand, Mückenstiche oder Magen-Darm-Beschwerden.

4) Der Bildschirm ist kein Nuggi

Zwischendrin lässt es sich nicht vermeiden, dass die Kinder am Bildschirm sind, während man mit Wichtigem beschäftigt ist. Das ist auch nicht schlimm. Aber der Bildschirm sollte nicht die Funktion eines Nuggis haben, um Kinder schlicht ruhig zu halten. Klar geregelte Bildschirmzeiten und -inhalte helfen ebenso wie «bildschirmfreie Zonen» (am Tisch, beim Pool etc.). Zudem kann man auch gemeinsam etwas am Bildschirm machen, nach einem erlebnisreichen Tag vielleicht ein Spiel oder etwas Kreatives. Dagegen ist nichts einzuwenden. Ferienzeit ist schliesslich Familienzeit.

5) Bloss kein schlechtes Gewissen

Wenn du den Bildschirmgebrauch von einem Tag auf den anderen massiv reduzierst, ist das wie kalter Entzug. Die Angst, etwas zu verpassen, schlägt durch, du hast ein schlechtes Gewissen, weil du nicht mehr auf dem Laufenden bist oder dich nirgends meldest. Aber genau darum geht es doch in den Ferien: Zeit für dich und deine Nächsten. Und nicht für die virtuelle Welt. Widerstehen – dann kannst du das «dolce far niente» oder Aktivitäten vor Ort geniessen. Genau darum fahren wir doch in die Ferien. Sonst können wir gleich zu Hause bleiben.

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