Keine Bewilligung für Empfangs-Demo
Zürcher Flughafen stutzt Trump-Gegnern die Flügel

Keinen lautstarken Empfang für US-Präsident Donald Trump auf dem Flughafen Zürich: Das Flughafen-Management und die Stadt Kloten verweigern Trump-Gegnern die Demo-Bewilligung.
Publiziert: 16.01.2018 um 09:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:50 Uhr
Andrea Willimann

Die orange-blonde Welle Trump trifft bei der Landung in der Schweiz auf die akustischen Wellen eines Mega-Pfeifkonzerts: Diese Vorstellung müssen die Trump-Gegner am Flughafen Kloten ZH beerdigen. 

«Bis jetzt hatten wir eigentlich gute Laune», sagt Andreas Freimüller von Campax, die den US-Präsidenten mit einem lautstarken Nicht-Willkommenskomitee begrüssen wollten. Aber heute habe der «Weichei-Zirkus» zugeschlagen: Sowohl vom Flughafen Zürich-Kloten wie auch von der Stadt Kloten seien Absagen eingetroffen.

So ist sich US-Präsident Donald Trump die Ankunft mit der Air Force One – hier am Palm Beach International Airport in Florida – gewohnt.
Foto: Imago/Zuma Press
Der «Weichei-Zirkus» hat zugeschlagen: Andreas Freimüller erhält vom Flughafen Zürich und der Stadt Kloten keine Erlaubnis, am Flughafen gegen Trumps Besuch zu demonstrieren.
Foto: Andreas Freimüller
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Die Begründung: Das WEF binde bereits viele Ressourcen

Das Flughafen-Management beteuert in einem Schreiben an Freimüller, die Demo-Anfrage «sorgfältig geprüft» zu haben. Doch eine Kundgebung am Flughafen sei in der intensiven WEF-Woche nicht möglich. «Während des WEF ist die Flughafeninfrastruktur sehr stark belastet, und es bestehen während dieses Ereignisses erweiterte Sicherheitsmassnahmen», schreibt Corinne Zingg, Head Terminal Management. Da seien die Einsatzkräfte eh schon gefordert, den Passagierfluss und die Sicherheit zu gewährleisten.

Die Stadt Kloten erteilte die Absage ebenfalls aus Personalmangel sowie aus Kostengründen. Ausserdem müsse das Gesuch für eine Demonstrationsbewilligung vier Wochen vorher eingereicht werden.

Weichen Anti-Trump-Demonstranten nach Opfikon oder Zürich aus?

«Die Demonstrationsfreiheit scheint in Kloten nicht so schwer zu wiegen», schimpft Freimüller. Sein Vorhaben hat er jedoch noch nicht aufgegeben: «Wir haben in Opfikon ein Bewilligungsgesuch eingereicht und auch Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch angeschrieben.» Er und bestimmt auch die anderen Trump-Gegner – etwa die Jungen Grünen, die auch am Flughafen demonstrieren wollen – bleiben dran: «Am Geld für die Sicherheit kanns ja nicht liegen, nachdem schon 5000 Soldaten und 1000 Polizisten für das WEF im Einsatz sind.»

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