AI, AI, AI! Hunderte Limousinen und Minibusse mit Innerrhoder Nummer am WEF
Die grösste WEF-Delegation kommt aus Appenzell

Sie fallen auf im Davoser Strassenbild, all die Limousinen und Büssli mit Autonummern aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden. BLICK weiss, wieso so viele «Appenzeller» am WEF unterwegs sind.
Publiziert: 25.01.2018 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:14 Uhr
Patrik Berger

Nicht die mächtigen Amis, die Chinesen oder die Deutschen haben die grösste Delegation am WEF in Davos, sondern der kleine Kanton Appenzell Innerrhoden. Diesen Eindruck gewinnt man, wenn man sich im verschneiten Davos umschaut. Eine Limousine mit einem AI-Kennzeichen folgt auf die nächste – wenn der Verkehr überhaupt rollt. Auch Dutzende Kleinbusse sind mit einem AI-Schild unterwegs.

Grund dafür sind die grossen fünf Autovermieter der Schweiz: Avis, Hertz, Europcar, National und Sixt. Sie alle haben ihre Fahrzeuge in Appenzell eingelöst – insgesamt rund 16’000 Autos. Fast eines pro Kantonsbewohner.

Mehr Limousinen während dem WEF

«Während dem WEF haben wir deutlich mehr Limousinen immatrikuliert als sonst», sagt Richard Wyss (65). Vor allem Firmen stocken extra für das WEF jeweils ihren Fuhrpark auf, um die geladenen Gäste standesgemäss nach Davos zu transportieren. «Das Ganze ist ein sehr dynamisches Geschäft. Die Autos werden je nach Bedarf eingelöst», sagt der Leiter des Innerrhoder Strassenverkehrsamts.

Zwischenhalt vor dem Schmuckgeschäft: Ein gemieteter BMW in Davos.
Foto: BLICK
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Die cleveren Innerrhödler haben im Geschäft mit den Mietwagen die Nase vorn – zusammen mit dem Kanton Waadt. Normalerweise muss ein Auto an seinem Standort immatrikuliert werden. Mietwagen haben aber keinen. Doch warum sind so viele Mietwagen mit einem AI-Kennzeichen unterwegs? Schliesslich dürfen sich die Kantone nicht über tiefe Steuern konkurrenzieren.

«Autovermieter sind für uns VIP»

«Wir profilieren uns über den Service», sagt Wyss, der das Strassenverkehrsamt seit 30 Jahren leitet. «Autovermieter sind für uns VIP. Es gibt Tage, da registrieren wir 200 Autos, auch wenn wir dafür Überstunden machen müssen.» Für ihn ist klar: «Als kleiner Kanton sind wir agiler als ein grosser.»

Doch auch die grossen Kantone profitieren vom Eifer der Appenzeller. Die Steuereinnahmen aus dem Geschäft mit den Mietwagenfirmen werden nach einem bestimmten Schlüssel verteilt. «Der Kanton Zürich bekommt regelmässig eine Million Franken von uns, weil am Flughafen besonders viele Mietwagen stehen», weiss Wyss.

900'000 Franken für den Strassenbau

Der Kanton Innerrhoden hat auch etwas vom Mietwagengeschäft. «Mit den Gebühren nehmen wir pro Jahr rund 900’000 Franken ein. Für einen kleinen Kanton wie unseren ist das viel Geld, das in den Strassenbau fliesst», sagt Richard Wyss.

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