Foto: Blick

WEF zeichnet Climeworks aus
Erfinder des «CO₂-Staubsaugers» räumen ab

Das Weltwirtschaftsforum WEF kürte die Technologiepioniere das Jahres. Eine der Auszeichnungen geht nach Zürich zum Start-up Climeworks.
Publiziert: 17.06.2020 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2020 um 10:04 Uhr
Patrik Berger

Das Weltwirtschaftsforum WEF fördert junge Firmen, die globale Probleme mit Spitzentechnologie lösen wollen. Dabei zeichnet das WEF jeweils 100 Technologiepioniere aus. Viele frühere Preisträger sind inzwischen zu bekannten Marken geworden. Etwa Airbnb, Google, Twitter und Wikimedia.

Dieses Jahr wurden Innovationen von künstlicher Intelligenz über Projekte, welche das Klima schützen, bis hin zu Verbessserungsvorschlägen im Gesundheitswesen bewertet.

«Die diesjährige Gruppe der Technologiepioniere verbessert ihre Gesellschaften und fördert ihre Industrien auf der ganzen Welt», sagt Susan Nesbitt, Leiterin der Gemeinschaft der globalen Innovatoren des Weltwirtschaftsforums.

Christop Gebald (links) und Jan Wurzbacher, Gründer der Firma Climeworks.
Foto: zVg
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2017 erste Anlage eröffnet

«Es sind Unternehmen, die anders denken und sich als potenzielle Veränder hervorheben. Wir sind gespannt auf die Rolle, die sie bei der Gestaltung der Zukunft ihrer Branchen spielen werden», so Nesbitt.

Eine der Auszeichnungen geht nach Zürich zum Start-up Climeworks. Die Firma entwickelt CO₂-Filteranlagen – im Volksmund «CO₂-Staubsauger» genannt. 2017 weihten Jan Wurzbacher (37) und Christoph Gebald (38) auf dem Dach der Kehrichtverwertung Kezo in Hinwil ZH die erste kommerziell genutzte Anlage ein.

Und so funktioniert das Wunderding, an dem die beiden Ingenieure acht Jahre getüftelt haben: Kollektoren saugen Luft ein. Ein Filter bindet das Treibhausgas. Dann wird er geschlossen und erhitzt. Übrig bleibt saubere Luft – und reines CO₂. 900 Tonnen pro Jahr.

In einer unterirdischen Leitung gelangt dieses in ein Gewächshaus, wo es als Dünger eingesetzt wird. Das per «Staubsauger» gewonnene CO₂ bringt auch Getränke zum Sprudeln.

«Apple der erneuerbaren Energie»

«Wir wollen das Apple der erneuerbaren Energie werden», sagte Gebald damals zu BLICK. «Bis 2025 wollen wir ein Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen filtern.»

Diesem Ziel sind die beiden Tüftler mittlerweile einen grossen Schritt näher gekommen. In den letzten Jahren haben die beiden potente Investoren gefunden. Auch der WEF-Preis dürfte ihrem Projekt zusätzlichen Schub verleihen.

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