«In meinen Augen ist das eine schlechte Entwicklung»
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Blatter zu Infantinos Umzug:«In meinen Augen ist das eine schlechte Entwicklung»

«Was zur Hölle?»
Umzug von Fifa-Boss Infantino schlägt weltweit Wellen

Der Westschweizer Fifa-Boss Gianni Infantino wohnt im WM-Gastgeberland Katar. Seine Nähe zu den Herrschern des Wüstenstaats empört. Von Europa bis Lateinamerika schlägt die SonntagsBlick-Enthüllung hohe Wellen.
Publiziert: 17.01.2022 um 00:32 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2022 um 07:07 Uhr
Sarah Frattaroli

Der Umzug von Fifa-Boss Gianni Infantino (51) erhitzt international die Gemüter. Wie der SonntagsBlick publik machte, wohnt Infantino im WM-Gastgeberland Katar, hat sogar zwei seiner Töchter dort eingeschult. «Ausgerechnet Katar!», schreibt dazu die deutsche «Bild»-Zeitung. Und attestiert dem Umzug einen «faden Beigeschmack».

Auch andere internationale Medien stimmen in die Empörung ein, darunter die französische Sportbibel «L'Équipe». Schliesslich steht Katar wegen seiner Menschenrechtslage in der Kritik. Infantinos Umzug in den Wüstenstaat verdeutlicht die problematische Nähe zwischen dem Weltfussballverband und dem Emirat. «Die Kritik wird künftig wohl nicht leiser werden», schätzt der «Spiegel».

BBC-Kommentator Lineker zeigt sich pikiert

Mit Gary Lineker (61) meldet sich auch ein ehemaliger englischer Profifussballer zur Causa Infantino. Vom heutigen BBC-Experten stammt der legendäre Satz, Fussball sei ein Spiel, bei dem am Schluss immer die Deutschen gewinnen, jetzt bleibt ihm auf Twitter die Sprache weg: «Was zur Hölle?» Lineker folgen mehr als acht Millionen Nutzer.

Die Verstrickung des Fifa-Chefs Gianni Infantino mit WM-Gastgeber Katar sorgt weltweit für Aufregung.
Foto: imago images/Laci Perenyi
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Infantino selber argumentiert, sein Umzug habe rein organisatorische Gründe: Mit dem baldigen Start der WM im November diesen Jahres gebe es in Katar eben viel zu tun. Das deutsche Onlineportal Fussball.news hält diese Erklärung für vorgeschoben. «Diesen positiven Spin dürften Infantino die wenigsten Fussball-Fans und Beobachter abkaufen. Vielmehr zeigt der Umzug des Präsidenten eine mangelnde Distanz des wichtigsten Fussball-Funktionärs der Welt zum Ausrichter der kommenden WM.» Das Portal T-Online nennt Infantinos Beziehung zu Katar «kurios». Die «Welt» bezeichnet den Umzug gar als «absurd».

Springen die Fans ab?

Infantinos freundschaftlicher Umgang mit Katar werde letztlich dazu führen, dass die Fans sich für November und Dezember «etwas anderes vornehmen, als mehrere Stunden täglich vor dem Fernseher zu hocken», sagt Fussball.news. Dass diese Einschätzung ausgerechnet von einem Fussball-Fanportal kommt, spricht Bände.

Die Meldung über Infantinos Umzug sorgt aber auch weit über den deutschsprachigen Raum hinaus für Schlagzeilen: Auch News-Portale in Chile und Brasilien berichten über den Fall.

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