Warum sich Stars wie Kerstin Cook (27) für Geld ausziehen
Geht der Traumjob Influencer nur halbblutt?

Ein Produkt in die Handykamera halten, das Foto hochladen, Geld einstreichen: So geht Werbung heute - wenn man genügend Follower auf Instagram hat.
Publiziert: 05.04.2017 um 15:52 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:46 Uhr
Angelika Meier und Konrad Staehelin

Während des Zähneputzens, am Strand oder hinter dem Lenkrad: Die Stars machen es heute überall. Schnell ein Handyföteli knipsen, auf Facebook oder Instagram laden – und schon ist die Botschaft bei den Tausenden Fans. Influencer, also Beeinflusser oder Einflüsterer, werden Promis wie Ex-Miss Kerstin Cook (27), Fitnessmodel Anja Zeidler (23) oder Schwinger Remo Käser (20) genannt. 

Dass auf dem Foto jeweils ein Produkt in Szene gesetzt ist, wirkt zufällig. Ist es aber nicht. Denn das Ganze wird von den Konzernen perfekt inszeniert. Der Vorteil: Es ist nicht nur viel weniger aufwendig als ein Shooting mit Fotograf. Die Werbung wirkt viel natürlicher – so jedenfalls die Hoffnung. Die Stars wollen für ihre Fans auf Facebook und Instagram zum Greifen nah sein. So geht anscheinend Werbung heute.

Es ist der neue Traumjob der Generation Instagram: Geld verdienen - ohne wirklich zu arbeiten.

Schöne Bürste: Kerstin Cook putzt ihre Zähne mit einem Elektro-Zahnbürsteli von Siroop.ch, sie tue das immer in Unterwäsche, meint sie.
Heisser Tee: Fitness-Model Anja Zeidler und ihr Fitness-Tee.
Foto: Instagram

«Putze Zähne immer so»

Kerstin Cook sagt über ihren halbblutten Badezimmer-Post: «Ich putze mir immer so die Zähne und schlafe auch in Unterwäsche.» So ganz spontan, wie es auf dem Bild herüberkommt, war die Situation aber nicht. «Es braucht sicher 50 Bilder, bis das perfekte Sujet im Kasten ist.»

Schnappschuss bei 142 km/h: Tennis-Star Belinda Bencic promotet die Automarke mit dem Stern.
Foto: Instagram

Das Elektro-Zahnbürsteli hat Cook vom Onlineshop Siroop.ch erhalten. «Die Produkte darf ich dann behalten. Ich habe echt Glück. Pro Woche kriege ich etwa vier Anfragen für je zwei bis drei Posts. Ich mache nur Werbung für das, was mir gefällt.»

Siroop.ch hat mehrere Influencer unter Vertrag, die im Internet für Produkte werben. Der Shop teilt auf Anfrage mit, dass die Influencer in ihrer Produktwahl frei seien. Auch gebe es keinen Zwang, sich so auszuziehen, wie es Cook in ihrem Badezimmer tut: «Es ist von hoher Relevanz, dass die Influencer ihre Inhalte frei nach der Charakteristik ihrer Kanäle gestalten können.»

«Reichweite ist Gold!»

Wichtig sei für Siroop.ch zudem, dass Werbung als solche deklariert werde. Die Stars tun das, indem sie die entsprechenden Produkte nicht nur auf dem Bild zeigen, sondern auch in der Beschreibung mittels Hashtag auf den Sponsor hinweisen. Cook macht die Werbung zum Beispiel mit #siroopCH transparent.

Zwei in einem: Schwinger Remo Käser wirbt auf Instagram für Aldi-Reisen und Hugo Boss.
Foto: Instagram

Wie Cook mag auch Anja Zeidler die Freiheit des Influencer-Lebens: «Das Beste daran sind Selbständigkeit und Flexibilität.» Dank ihrer sexy Bilder hat die Luzernerin schon mehr als 300'000 Instagram-Follower: «Viele wissen nicht, wie wertvoll eine grosse Reichweite ist. Reichweite ist Gold!», sagt sie und meint es wörtlich. Denn je grösser das Publikum ist, das sie erreichen, desto mehr Geld erhalten die Internet-Stars. Wie viel es ist, dürfen sie natürlich nicht ausplaudern. Cook verrät nur: «Die bezahlen mich pro Post.»

«Ich kann davon Leben»

Happy Birthday, Zoë Pastelle! Der Instagram-Star wird heute 18 und jettet zum Feiern ins Tessin und dann nach London. Immer mit dabei: Zoës 127'000 Instagram-Follower. Von Kooperationen mit Marken wie Nivea oder Coca-Cola kann die Zürcherin gut leben. «Ich wohne noch zu Hause, finanziere mir aber meinen Lebensunterhalt selbst», sagt die Schauspielschülerin. Dafür hat sie hart gearbeitet. «Das letzte Mal war ich vor ca. zwei Jahren offline.» (ck)

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