Während Preise in der Schweiz weiter steigen
In Thailand kosten Ricola die Hälfte

Einkaufen wird immer teurer. Der Grund: steigende Strom- und Logistikkosten, wie Detailhändler sagen. Eben hat der Kiosk auch wieder den Preis für ein Päckli Ricola angehoben. Dies, während die Kräuterbonbons etwa im fernen Thailand die Hälfte kosten.
Publiziert: 08.01.2023 um 00:41 Uhr
|
Aktualisiert: 13.01.2023 um 14:26 Uhr
new.jpg
Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Alles wird immer teurer – auch die Kräuterbonbons Ricola. Die «Zältli» kosten seit dem 1. Januar am Kiosk fünf Rappen mehr: 3.35 Franken pro Päckli. In der etwas günstigeren Migros kosten 50 Gramm Ricola 2.95 Franken, im Coop gibts das Doppelpack für 3.95 Franken. Auch dieses Angebot scheint teuer: Im fernen Thailand kosten Ricola die Hälfte davon.

Im grössten Onlineversand des Landes, Lazada, gibts das 40-Gramm-Päckli für 35 Baht, nach aktuellem Wechselkurs 1 Franken. In einem Supermarkt kostet das Böxli 46 Baht, 1.30 Franken. Online, etwa bei Big C, kosten die Naturkräuterbonbons aus der Schweiz 48 Baht, 1.35 Franken. Auch auf das Nettogewicht umgerechnet ist das noch immer die Hälfte des Preises in der Schweiz. Dass Schweizer Produkte im Ausland günstiger sind, das ist nicht neu, etwa Käse. Doch gleich die Hälfte günstiger? Auch das Argument gilt nicht, dass das Einkommensniveau in Thailand tiefer und daher der Verkaufspreis angepasst sei. Schweizer Exportprodukte wie Lindt-Schoggi oder Mövenpick-Glacé sind in Thailand teurer als in der Schweiz.

Ricola führt eine ganze Reihe von Faktoren auf, die zu einem Preisunterschied führen können. «Zu den wichtigsten Faktoren zählen schwankende Wechselkurse, unterschiedliche Lohn- und Lebenshaltungskosten, unterschiedliche Kosten für die länderspezifische Verpackung, Werbung und Promotion, Listinggebühren und Logistik», so Ricola-Sprecherin Sandra Kunz. «Nicht zu vernachlässigen sind auch Skaleneffekte bei höheren Abnahmevolumen, die teilweise tiefere Endverbraucherpreise ermöglichen. Auch wirkt sich die spezifische Wettbewerbssituation im Einzelhandel eines Marktes auf die Konsumentenpreise aus.»

Im Kiosk kostet das Päckli Ricola seit dem 1. Januar 5 Rappen mehr. Für 3.35 Franken gäbs in Thailand mehr als zwei Päckli Ricola.
Foto: Blick
1/7

Auch Migros und Coop kündigen weitere Preiserhöhungen an

Dies, während in der Schweiz nicht nur das Päckli Ricola teurer geworden ist. Auch Lebensmittelpreise weiter steigen. Migros und Coop drehen erneut an der Kostenschraube, berichtet die «SonntagsZeitung». Milch und Butter werden schon wieder teurer.

Auch in Schweizer Kiosken wurden zum Jahreswechsel nicht nur die Preise für Bonbonbs und Kaugummis angehoben, ebenso wurden Getränke oder Bier teurer. Valora, Betreiberin der K-Kioske, erklärte wohl stellvertretend für alle Detailhändler, Grund für die steigenden Preise seien höhere Kosten für Strom und Logistik. «Wie andere Unternehmen in der Branche geben wir diese in der Folge an die Kundinnen und Kunden weiter», so ein Sprecher.

Was die Frage aufwirft, weshalb sich Strom und Logistik nicht in den thailändischen Ricola-Preisen niederschlagen. Auch im Königreich greift die Teuerung empfindlich. Ob Strom, Essen oder Transport: Lebenskosten werden immer teurer. Ricola aber gibts noch immer für ein Schnäppchen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.