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Vitznauerhof in Luzern eröffnet Restaurant trotz Krise
Hotelier will mit Sushi ködern

Das Hotel Vitznauerhof baut aus – trotz Krise! Mehr Sushi und nur die besten Köche: Mit diesem Schritt will Besitzer Raphael Herzog in der verspäteten Sommersaison Gäste zurückgewinnen.
Publiziert: 18.05.2020 um 23:08 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2020 um 15:16 Uhr
Jenny Wagner

Verzweiflung ist in diesem Hotel nicht zu spüren. Statt in der Krise einzuknicken, strotzt das Team vom Hotel Vitznauerhof in Vitznau LU vor Ideen. Trotz Lockdown: Hier werden keine Kosten gescheut, mehr Mitarbeiter eingestellt und in ein neues Restaurant investiert, damit sich die Gäste wohlfühlen. Raphael Herzog (36), Hotelier des Vitznauerhofs, ist überzeugt, mit mehr kulinarischer Vielfalt gestärkt aus der Krise hervorzugehen, sagt er BLICK.

Das Vier-Sterne-Superior-Hotel am Ufer des Vierwaldstättersees hatte die Auswirkungen der Krise deutlich zu spüren bekommen. «Unsere über die Landesgrenzen hinaus bekannten Events mussten vorerst abgesagt werden oder wurden verschoben», sagt Herzog.

Feinschliff an neuen Ideen

Um trotzdem etwas Unterhaltung zu bieten, wurden im Hotel Livestreams mit DJs und Band veranstaltet, die man von zu Hause aus mitverfolgen konnte. Der Grossteil der Mitarbeiter war seit dem 16. März auf Kurzarbeit. Eine schwere Zeit war das, berichtet Herzog. Statt wie geplant die Sommersaison Anfang April zu starten, beginnt sie jetzt erst am 20. Mai.

Das Hotel Vitznauerhof in Vitznau LU war wochenlang geschlossen.
Foto: zVg
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«Wir haben die letzten Wochen genutzt, um unser Konzept auf die neuen Bedürfnisse abzustimmen und an neuen Ideen zu feilen», so der Hotelier. Zum Beispiel: mehr kulinarische Vielfalt. Gäste ködern will er mit rohem Fisch. Hierfür eröffnet er ein neues Restaurant: Tagsüber gibt es Sushi, und an zwei Abenden pro Woche wird japanisches Fine Dining geboten. «Durch diesen asiatischen Touch werden unsere Restaurants perfekt ergänzt», erklärt Herzog.

Boot-Drive-in oder Tischservice

Ein ungewöhnlicher Schritt, nachdem doch wegen der Krise finanzieller Schaden entstanden ist. «Unsere Gäste sind es gewohnt, dass wir uns immer wieder neu erfinden», sagt Herzog. Er vertraut auch dieses Jahr auf seine Stammgäste.

Ändern musste Herzog den Service, um die Hygienevorschriften einhalten zu können. Das bedeutet Room- oder Tischservice statt Buffet. Oder eben auch: Die Bestellung im Boot-Drive-in abzuholen. Die Speisen können telefonisch vorbestellt und anschliessend auf das Boot gereicht werden.

Mit Mut und Vertrauen in die Zukunft

An seinen Preisen rüttelt er nicht – trotz Krise und fehlender Einnahmen. «Bis jetzt knüpfen wir am Level vom letzten Jahr an, und somit ist eine Senkung der Preise nicht geplant» so Herzog.

Hotels, die ihre Zimmer unter Wert verkaufen, würden den Markt kaputt machen. Das sei schade, meint der Hotelier. Sein Rat in dieser Zeit: «Man darf den Mut und das Vertrauen in die Zukunft nie verlieren.» Das ist der Grund, warum er nach der Zwangspause gestärkt und mit Vollgas weitermacht.

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