Verluste, Konkurse, Jobabbau
Industrie steuert ungebremst auf Krise zu

Der Schweizer Industrie geht es wegen Corona gar nicht gut. Dabei waren die Aussichten schon vorher nicht rosig.
Publiziert: 26.05.2020 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2020 um 08:48 Uhr
Christian Kolbe

Die Schweizer Industrie befindet sich in einer bedrohlichen Lage. Das zeigen verschiedene Indikatoren sowie eine Umfrage des Branchenverbandes Swissmem. Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie steuert auf eine Krise zu.

Die Anzeichen: Der Einkaufsmanagerindex (PMI) in der Industrie ist wegen der Corona-Pandemie fast weltweit auf ein historisches Tief gefallen. Die Auftragseingänge in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) drohen massiv einzubrechen. Somit wird die Corona-Krise die stark exportorientierte MEM-Industrie erst im weiteren Verlauf des Jahres voll treffen. Denn ohne Einkäufe kann auch nichts produziert werden, Vor- und Halbfabrikate sind im Moment fast nicht mehr gefragt.

Drei Viertel der Firmen sehr besorgt

Das hat Folgen für die Zukunft der Firmen: Fast drei Viertel der MEM-Firmen (72 Prozent) erwarten für 2020 einen Verlust oder ungenügende Margen. Für diese Unternehmen ist dies eine kurz- und mittelfristig existenzbedrohende Situation. Denn auch wer noch Geld verdient, aber nur eine kleine Marge, dem fehlen die finanziellen Mittel, um in die Zukunft der Firma zu investieren.

Die Schweizer Industrie steht vor schwierigen Zeiten.
Foto: PD
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Was den Firmen auch zu schaffen macht: Neue Aufträge kommen nur wenige rein, doch selbst bestehende Aufträge werden storniert. Dies melden knapp die Hälfte der MEM-Firmen.

Rahmenbedingungen verbessern

Deshalb will der Branchenverband nun Taten von der Politik sehen: Nur bessere Rahmenbedingungen, welche die Wettbewerbsfähigkeit der MEM-Branche verbessern, führen aus der Krise. Swissmem fordert deshalb die Aufhebung der Industriezölle, die Verbesserung des weltweiten Marktzuganges für die Exportindustrie, die Stützung der Innovationstätigkeit in den Firmen, einen besseren Rahmen für die Digitalisierung sowie das Nutzen der Spielräume im öffentlichen Beschaffungswesen durch die öffentliche Hand.

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