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Verhandeln kann sich auszahlen
So können Sie mit Ihrer Hypothek tausende Franken sparen

Geschicktes Verhandeln kann sich für Hypothekarnehmer auszahlen, wie eine Comparis-Studie aufzeigt.
Publiziert: 17.12.2020 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2021 um 10:35 Uhr
Die Differenz zwischen den Schaufensterzinsen, also den Richtzinsen, und den bestverhandelten Zinsen, ist nach wie vor gross.
Foto: Keystone
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Dorothea Vollenweider

Der Ausbruch der Corona-Pandemie im März liess die Hypothekarzinsen kurzzeitig in die Höhe schnellen. Doch in den Wochen darauf korrigierten sich die Zinssätze nach unten. Seither verharren die Hypothekarzinsen auf einem tiefen Niveau.

Laut einer aktuellen Studie des Vergleichsportals Comparis zusammen mit Hypoplus, den Hypothekenexperten der Comparis-Gruppe, bewegten sich die Richtzinsen der zehnjährigen Festhypotheken in der Schweiz während der Pandemie in einer Bandbreite von 1 bis 1,15 Prozent. Zuletzt lag der Richtzins für die beliebteste Hypothek der Schweiz am 15. Dezember 2020 bei 1,05 Prozent.

Nicht den erstbesten Zinssatz akzeptieren

Die Differenz zwischen den Schaufensterzinsen, also den Richtzinsen, und den bestverhandelten Zinsen, sei jedoch nach wie vor gross, stellt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp (43) fest. Er findet deshalb: «Hypothekarnehmende sollten auf keinen Fall den erstbesten von der Hausbank offerierten Zinssatz akzeptieren.»

Denn Daten von Hypoplus zeigen, dass Zinsdifferenzen von 0,2 bis 0,3 Prozent bei Verhandlungen absolut im Bereich des Machbaren liegen. «Aufgerechnet auf die Hypothekarsumme und die gesamte Laufzeit sparen Hypothekarnehmende so schnell mehrere Tausend Franken», so Papp.

Auf Günstige Konstellationen warten

Eine zehnjährige Festhypothek gibt es derzeit bereits ab 0,61 Prozent. Eine fünfjährige Hypothek ist ab 0,54 Prozent zu haben. Die Zinsen auf zehn Jahre anzubinden, ist in Relation zu kürzeren Laufzeiten so günstig wie kaum je zuvor.

Hypothekarnehmer sind also gut beraten, den Markt genau zu beobachten. Es können sich laut Comparis wiederholt günstige Konstellationen bilden: «Es gibt immer wieder Phasen, in denen Anbieter für bestimmte Laufzeiten deutlich bessere Konditionen offerieren als für andere Laufzeiten», so Papp.

Grundsätzlich gelte: Versicherer und Pensionskassen bieten tendenziell die besten Konditionen für lange Laufzeiten. Banken offerieren in der Regel bei kurzen und mittleren Laufzeiten die günstigsten Zinssätze.

Den Wettbewerb für sich nutzen

Im aktuellen Tiefzinsumfeld sind Hypotheken für Banken, Versicherungen und Pensionskassen eine attraktive Anlageklasse. Der Wettbewerb hat deshalb an Intensität gewonnen und drückt auf die Hypothekarzinsen. Heutzutage sind Zinssätze von unter 1 Prozent Standard und reichen hinab bis 0,61 Prozent.

«Hypothekaranbieter werden auch künftig mit harten Bandagen kämpfen, um bestehende Kundinnen und Kunden zu behalten und neue zu gewinnen», sagt Papp. Treiber des Wettbewerbs sind grundsätzlich zwei Faktoren: Zum einen sind es vor allem Regional-, Raiffeisen- und Kantonalbanken, die einen Grossteil ihrer Erträge mit dem Hypothekargeschäft erzielen. Die Zinsmarge hat über die Jahre aber abgenommen. Kompensieren lässt sich das nur über eine Ausweitung des Hypothekargeschäfts.

«Die anhaltenden Negativzinsen treiben zum anderen immer mehr Investoren, namentlich Versicherer und Pensionskassen, in die Anlageklasse Hypotheken», sagt Papp.

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