Reiseanbieter und Reka-Dörfer über Ferientrends von 2021
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Statt Ferien am Strand:Das sind die Reisetrends im Jahr 2021

Van-Life statt Vanuatu, Tessin statt Trinidad
Reiseanbieter und Reka-Dörfer über Ferientrends von 2021

Die Corona-Pandemie hat die Reisepläne auf den Kopf gestellt. Auch für das laufende Jahr ist noch gar nichts in trockenen Tüchern. So sehen die Pläne der Schweizerinnen und Schweizer aus.
Publiziert: 25.01.2021 um 19:31 Uhr
Marc Iseli

Einreiseregeln, Quarantäne, Corona-Testen: Wer sehnt sich nicht nach Ferien und Verreisen ohne Einschränkungen wie vor Ausbruch der Pandemie? Endlich wieder am spanischen Strand liegen. Nach New York fliegen. Oder kurzfristig mit dem Car in die Mozartstadt Salzburg fahren. Wunschdenken oder bald wieder Wirklichkeit?

Viele beschäftigt diese Frage. Viele müssen ihrem Arbeitgeber derzeit die Ferientageplanung fürs angelaufene Jahr durchgeben. Und vieles ist ungewiss – wegen der Virus-Mutationen, die gerade auftauchen. Hoffnung macht einzig, dass die Impfungen gegen das Virus für die breite Masse bis im Sommer durch sein sollen. Und auch in anderen Ländern vorankommen.

Von BLICK befragte Reiseveranstalter wagen sich nicht auf die Äste. «Bereits jetzt einen Trend auszumachen, ist nicht möglich», sagt etwa Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler. Es sei schlicht nicht absehbar, wie sich die Pandemie entwickle und welche Massnahmen die Behörden anordnen. «Ferien werden aktuell sehr kurzfristig gebucht. Dazu raten wir auch unseren Kunden.»

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Foto: PIUS KOLLER
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«Nachholeffekt bahnt sich an»

Kurzfristig heisst: Definitiv gebucht wird wenige Wochen vor Reiseantritt. Doch vorsondiert, Reise- und Kontaktangaben hinterlegt, Arrangement gesichert, das wird jetzt schon. Kommt hinzu, dass viele ihre 2020 geplanten Auslandferien auf dieses Jahr umgebucht haben.

So etwa bei Kuoni. Sprecher Markus Flick sagt: «Ein Nachholeffekt bahnt sich an.» Der Beginn des Jahres dürfte noch «anspruchsvoll» bleiben. Anschliessend rechnet Kuoni mit einer Öffnung des Landes und mit einem langsamen Abschütteln der Corona-Fussfesseln. «Für diese Annahme spricht auch, dass rund die Hälfte der abgesagten Reisen von 2020 nicht storniert, sondern auf Wunsch auf 2021 umgebucht wurden.»

Die Situation bleibt aber angespannt. Denn zahlreiche Schweizer setzen auch 2021 auf Reisen und Ferien im eigenen Land, wie eine Umfrage in der Parahotellerie ergibt: Besitzer von Campingplätzen haben zum Teil bereits keine Stellplätze mehr am See. Der Trend zu mobilen Reisen im Wohnmobil ist ungebrochen. 2020 war ein Rekordjahr. 6005 Camper sind neu auf Schweizer Strassen unterwegs. Das ist ein Plus von über 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch vor wenigen Jahren lag die Zahl bei weit unter 3000 im Jahr.

Auch wenn die Pandemie endlich überstanden sein wird, folgen Tausende dem Motto: Van-Life statt Vanuatu, Tessin statt Trinidad – Ferien im eigenen Land.

Reka-Dörfer gut gebucht

Hiesige Gastgeber und Anbieter von Ferienwohnungen verzeichnen bereits den nächsten Run. Auch die Feriendörfer der Schweizer Reisekasse (Reka) boomen. Sie sind besser gebucht als je zuvor. «Wir haben bereits jetzt einen sehr guten Buchungsstand für die Schweiz vor allem für die Sommer- und Herbstsaison», sagt Reka-Vizedirektor Damian Pfister (52) zu BLICK. Sogar die Nebensaison sei gut belegt.

Das Plus bei den Buchungen liege im «hohen zweistelligen Prozentbereich» und folgt auf ein sehr starkes Jahr 2020. Die Sommergäste hätten den Lockdown im Frühling vergessen gemacht. Das Corona-Ausnahme-Jahr endet also mit einem versöhnlichen Ergebnis und einem Plus im Vergleich zum Vorjahr.

Aber auch bei der Reisekasse spürt man die Lust nach Auslandsreisen. «Wir stellen einen grossen Nachholbedarf an Auslandsferien fest», sagt Pfister. «Der Buchungsstand beispielsweise in unserem Ferienresort in der Toskana ist überwältigend.»

Dies habe auch damit zu tun, ähnlich wie bei Kuoni, dass viele Gäste ihre Reise einfach um ein Jahr verschoben hätten. Aufgeschoben ist eben nicht aufgehoben. Fragt sich nur, ob die Reise im letzten Moment nicht noch einmal aufgeschoben werden muss.

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