Masken-Millionäre verkauften gefälschte Masken an Glarus
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Nur 5 statt 95 Prozent Schutz:Masken-Millionäre verkauften gefälschte Masken an Glarus

Umstrittene Firma Emix
Deutschland zahlte Masken-Millionären 650 Millionen Euro

Die jungen Maskenhändler der Emix Trading haben auch nach Deutschland geliefert – im Umfang von 650 Millionen Euro. Ein grösserer Deal scheiterte aber.
Publiziert: 20.03.2021 um 11:11 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2021 um 10:53 Uhr
Die beiden Zürcher Jungunternehmer Luca S. und Jascha R. reagierten beim Ausbruch der Corona-Krise schnell.
Foto: Emix Trading
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Zwei Schweizer Jungunternehmer der Firma Emix Trading haben mit Masken-Deals während der Pandemie Millionen gemacht. Doch inzwischen hagelt es Kritik von allen Seiten: Die zwei werden mit Vorwürfen eingedeckt, Masken mit gefälschten Zertifikaten oder zu überrissenen Preisen verkauft zu haben – gegen die sie sich vehement wehren.

Millionen haben die zwei nicht nur in der Schweiz gemacht – sondern auch in Deutschland. Und dort wohl einiges mehr verdient, als hierzulande. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, ist der Wert deutlich grösser, als bisher angenommen: Demnach hat Emix Masken für insgesamt 650 Millionen Euro geliefert.

Abgemacht wäre ursprünglich sogar ein noch grösseres Volumen gewesen. Verträge aus dem Frühling letzten Jahres gingen über einen Wert von insgesamt 950 Millionen Euro.

Billiger als in der Schweiz

150 Millionen Atemschutzmasken zu einem Preis von durchschnittlich 5.58 Euro pro Stück seien bestellt gewesen. Das ist weniger, als Emix in der Schweiz von der Armee erhielt – nämlich bis zu 9.90 Franken pro Stück – aber mehr, als Deutschland in einem parallel laufenden Beschaffungsverfahren anderen zu zahlen bereit war.

Das sind zwar laut Berichten des deutschen Gesundheitsministeriums, die der «Tages-Anzeiger» zitiert, «marktübliche Preise». Bedenken wegen der Qualität gab es auch hier – obwohl Emix mit durchschnittlich 14 Prozent Mangelware im Vergleich mit anderen Händlern sehr gut dastehe. Das volle anfangs abgemachte Volumen wollte die Bundesrepublik dann doch nicht: Im Mai vergangen Jahres vereinbarte sie mit Emix eine Reduktion der Liefermengen.

Streit gibt es noch über eine Tranche Maskenlieferungen im Wert von 50 Millionen Euro – denn inzwischen ist deren Wert massiv gesunken. Die Firma Emix ihrerseits will sich zum Thema nicht äussern. Generell sei der Handel mit Masken abgeschlossen, es liefen nur noch «gewisse Abwicklungsverhandlungen», lassen sie im «Tages-Anzeiger» verlauten. (gbl)

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