Um noch mehr Geld zu machen
Luxuriöse Goldküsten-Villen werden abgebrochen

Rund um den Zürichsee werden immer mehr Einfamilienhäuser an bester Lage abgerissen. Auf dem frei werden Platz werden moderne Mehrfamilienhäuser errichtet. Damit machen die Eigentümer mehr Kohle.
Publiziert: 27.06.2022 um 17:31 Uhr

Rund um den Zürichsee wird derzeit auf Teufel komm raus gebaut. Und zwar an den besten und somit teuersten Lagen, wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt. Grund dafür ist die Verdichtung. Immer mehr alte, grosszügige Einfamilienhäuser mit viel Umschwung werden abgerissen. An deren Stelle entstehen luxuriöse Terrassenhäuser mit mit Tiefgarage und mehreren Wohnungen – Seesicht inklusive.

Vor allem Expats – von denen es rund um den Zürichsee viele gibt – sind froh, wenn sie sich nach der Arbeit nicht noch um einen grossen Garten kümmern müssen. Dass sie mit anderen im gleichen Haus wohnen, das stört sie nicht. Denn die Terrassen sind gross. Kontakt mit den Nachbarn hat man nur, wenn man das will. Und aus London, New York oder Dubai kennen sie sowieso nichts anderes. Sie stört es auch nicht, wenn sie vor dem Haus die vielbefahrene Seestrasse haben und dahinter alle 30 Minuten eine S-Bahn vorbeifährt.

Profit steht über allem

Die «Zürichsee-Zeitung» beruft sich auf eine Studie der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Sie bestätigt den Trend weg vom Einfamilienhaus hin zum Mehrfamilienhaus. Ein Hauptgrund für die Entwicklung: Auf dem gleichen Stück Land kann man so einen höheren Verkaufs- oder Mieterlös erzielen. Etwa in Uerikon ZH, wo auf dem Grundstück eines Doppeleinfamilienhauses grad 14 Eigentumswohnungen erstellt werden. Eine 3,5-Zimmer-Wohnung kostet 1,6 Millionen Franken. Eine 5,5-Zimmer-Wohnung gibts für 2,2 Millionen Franken.

Villen am Ufer des Zürichsees in Zollikon ZH. (Symbolbild)
Foto: Keystone
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Das soll erst der Anfang sein. «Diese Entwicklung wird an Schwung gewinnen. Die Region wächst, die Verdichtung nimmt zu und wird politisch auch gefördert. Deshalb werden Einfamilienhäuser noch stärker in den Fokus geraten», sagt Ursina Kubli, Leiterin Immobilien Research der ZKB, im Bericht. «Schon der bisherige Bestand an Einfamilienhäusern konnte den Bedarf nicht decken.» (pbe)

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