Uhren-Beben am Rheinknie
Baselworld findet im Frühling nicht statt – Chef tritt ab

Die Messebetreiberin MCH sagt die Uhrenmesse Baselworld vom nächsten Frühling ab. Managing Director Michel Loris-Melikoff nimmt aufgrund der Absage den Hut.
Publiziert: 12.11.2021 um 09:17 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2021 um 10:29 Uhr

Die grösste Uhrenmesse der Welt, die Baselworld, findet auch im Frühling 2022 nicht statt. Die Verantwortlichen wollen sich für den Neustart der Messe nach der Pandemie mehr Zeit nehmen, teilt die MCH Group am Freitag mit.

Es ist allerdings fraglich, wie dieser Neustart überhaupt aussehen soll, war die Messe doch bereits vor der Pandemie ins Straucheln geraten. Immer mehr Hersteller hatten der Baselworld den Rücken gekehrt, darunter Swatch, Breitling und Rolex. Erst vor weniger Wochen wurde bekannt, dass auch die japanische Marke Grand Seiko sowie Oris aus dem Kanton Baselland ans Genfer Pendant Watches and Wonders wechseln.

Genf statt Basel

Die letzte Baselworld fand im Frühling 2019 statt. 2020 und 2021 fiel die Messe coronabedingt ins Wasser. Die Organisatoren der Baselworld beteiligten sich aber am kleineren Ersatzevent Geneva Watch Days in Genf.

Die grösste Uhrenmesse der Welt, die Baselworld, findet im Frühling 2022 nicht statt.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Absage der Baselworld im Frühling 2022 basiere einerseits auf Erfahrungen an eben diesen Geneva Watch Days, andererseits habe man mit Herstellern und Detailhändlern intensive Gespräche geführt, schreibt MCH.

In den letzten Monaten habe man in Gesprächen mit «bedeutenden Branchenvertretern wichtige Erkenntnisse gewonnen», wird MCH Group-CEO Beat Zwahlen zitiert. Das Interesse an einer Messe wie der Baselworld sei grundsätzlich vorhanden, doch müsse man sich mehr Zeit nehmen, um die Bedürfnisse der Händler zu analysieren.

Steigende Corona-Zahlen mitschuldig an Absage

Genau das solle nun ein interdisziplinäres Team während der kommenden Monate tun, heisst es weiter. Ziel sei es nach wie vor, mit der international verankerten Marke Baselworld «Mehrwerte für die Geschäftstätigkeit der Community in ihren Zielmärkten zu schaffen», so der Wortlaut des Communiqués.

Schliesslich sei der Entscheid auch eine Reaktion auf die sich aktuell wieder verschärfende Corona-Situation. Aufgrund dieser seien die Kunden verunsichert. Ein neues Konzept für eine neue Zielgruppe zu lancieren sei unter diesen Umständen schwierig.

Baselworld-Chef nicht einverstanden mit Absage


Anscheinend nicht zufrieden mit diesem Entscheid ist Baselworld-Managing Director Michel Loris-Melikoff. Er habe sich entschieden, das Unternehmen zu verlassen und eine neue Herausforderung anzunehmen.

Die Gruppe bedauere diese Entscheidung, heisst es. Doch danke man Loris-Melikoff für seinen Einsatz. Er habe 2018 unter schwierigen Bedingungen die Leitung der Baselworld übernommen und diese 2019 auch durchgeführt.

Neben der Baselworld veranstaltet MCH auch andere Messen, etwa die Art Basel und die Fantasy Basel, welche nach der Corona-Pause den Neustart bereits wieder gewagt haben. Die Aussage von Finanzchef Michael Hüsler vom vergangenen September, man werde 2022 alle Events durchführen, wie es im behördlichen Rahmen möglich sei, ist mit der Absage der Baselworld schon wieder Makulatur. (SDA/sfa)

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