Russland droht die Staatspleite
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Trotz voller Staatskasse:Russland droht die Staatspleite

Über 3 Milliarden weg
Schweizer Kredite an Russland lösen sich in Luft auf

Ausländische Banken ziehen sich immer mehr aus dem Russland-Geschäft zurück. Experten schätzen, dass Russland bald nicht mehr in der Lage ist, den Banken die Kredite zurückzuzahlen. Betroffen sind weltweit Kredite in der Höhe von 121 Milliarden Dollar.
Publiziert: 11.03.2022 um 18:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2022 um 10:55 Uhr
Kilian Marti

Russland ist von der Weltwirtschaft abgeschottet. 300 Firmen aus allen Branchen haben schon den Rückzug aus Russland angekündigt oder bereits durchgezogen.

Mit Goldman Sachs and JPMorgan Chase haben sich auch zwei Grossbanken entschieden, ihr Russland-Geschäft aufzugeben. Weitere dürften folgen. Das verursacht Kosten in der Höhe von mehreren Dutzend Milliarden Dollar, wie «CNN Business» schreibt.

121 Milliarden Verlust

Aus diesem Grund rechnen Rating-Agenturen damit, dass Russlands Kreditnehmer die Schulden bei internationalen Banken nicht mehr bezahlen können. Betroffen sind weltweit Kredite in der Höhe von 121 Milliarden Dollar, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit Sitz in Basel mitteilt.

Wegen Putins Invasion: Russlands Kreditnehmer können die Schulden bei internationalen Banken wohl bald nicht mehr bezahlen.
Foto: keystone-sda.ch
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Am meisten Geld in Europa werden italienische Banken abschreiben müssen – laut der BIZ rund 25,3 Milliarden Franken. Dicht gefolgt von Frankreich mit 25,2 Milliarden und Österreich mit 17,5 Milliarden.

Auch Schweizer Banken werden ihre Kredite aus Russland wohl nicht mehr zurückerhalten, wie Rating-Agenturen schätzen. Insgesamt sind es umgerechnet 3,4 Milliarden Franken, die sich in Luft auflösen könnten.

Credit Suisse und UBS in Russland präsent

Die Schweizer Grossbank Credit Suisse hatte per Ende Jahr ein Kreditvolumen von 848 Millionen Franken in Russland, wie aus dem am Donnerstag publizierten Geschäftsbericht hervorgeht. Seit diesem Zeitpunkt seien die Positionen jedoch reduziert worden

Konzernchef Thomas Gottstein (58) hält das Russland-Risiko für kontrollierbar: «Wir haben die Positionen geprüft und sind der Auffassung, dass das Engagement der Bank im Zusammenhang mit Russland derzeit gut verwaltet wird und wir über geeignete Systeme verfügen, um auf die damit verbundenen Risiken zu reagieren.» In Moskau habe die Bank einen Standort mit 125 Mitarbeiter. Das Nettovermögen der russischen Tochtergesellschaften beziffert die CS auf 195 Millionen Franken.

Auch Kontrahentin UBS hatte per Ende 2021 ein Risiko von rund 634 Millionen Franken gegenüber Kunden mit Russland-Bezug. Die Position wurde in den letzten Wochen aber ebenfalls zurückgefahren. Denn die Risiken sind vorhanden, dass die internationalen Banken ihr Geld abschreiben müssen.

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