Twint versus Paymit
Banken gehen auf Nummer sicher

Die St. Galler und die Genfer Kantonalbank werden in den nächsten Monaten sowohl Twint als auch Paymit ihren Kunden bieten. Auch in Luzern und im Thurgau prüft man, beide Bezahl-Apps fürs Smartphone zu nutzen. Die Banken heizen damit den Wettbewerb an.
Publiziert: 15.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:54 Uhr
Vinzenz Greiner

Sie machen Bargeld überflüssig und kämpfen um die Vorherrschaft beim Bezahlen per Handy im Laden: Postfinance-Tochter Twint und Paymit, das die Börsenbetreiberin Six entwickelt und gemeinsam mit UBS und Zürcher Kantonalbank (ZKB) lanciert hat. Die Entwickler beider Apps rühmen sich der technischen Vorteile und der wachsenden Zahl von Partnern und Anhängern. Die wollen sich aber nicht auf eine einzige Lösung beschränken.

Mit Handy bezahlen: Momentan ist die mit Twint bei Coop möglich - bald folgt auch die Migros.
Foto: Twint

Valiant ist als erste Bank bei Twint eingestiegen. Die Bank habe sich in einem ersten Schritt für diese Kooperation entschieden, halte sich aber verschiedene Optionen offen, sagt ein Sprecher. Man könne durchaus «das eine tun und das andere nicht lassen».

Das tönt nach einer freundlich formulierten Mahnung zu mehr Wettbewerb. Denn Kunden einer Bank, die Twint und Paymit anbietet, können die Vor- und Nachteile der Dienste direkt vergleichen.

Die Bezahl-App Paymit von Six steht in Konkurrenz zu Twint von Postfinance.
Foto: Keystone

So wird kein Nutzer ausgeschlossen

Auch die Thurgauer Kantonalbank behält sich vor, neben Twint die Konkurrenz-App Paymit einzuführen, wie Sprecherin Sabrina Dünnenberger sagt. «Der Entscheid für Twint war kein Entscheid gegen Paymit», sagt sie.

Die St. Galler Kantonalbank wird im April Twint einführen – und im Oktober die Konkurrentin Paymit. Ende Jahr will auch die Genfer Kantonalbank beide Dienste anbieten. Und mit der Luzerner Kantonalbank ist eine weitere Anbieterin von Paymit mit Twint im Gespräch.

Eines ist klar: Wer nur mit einem Dienst zusammenarbeitet, schliesst andere Nutzer aus. Wer mit beiden kooperiert, geht auf Nummer sicher. Denn noch ist ungewiss, ob sich ein Dienst in der Schweiz durchsetzen und welcher dies sein wird.

ZKB bleibt Paymit treu

Die ZKB will bei der von ihr lancierte App Paymit bleiben – auch weil sie «innerhalb der Trägerschaft strategischen Einfluss nehmen» könne, so ein Sprecher. Eine weitere App «würde nur verwirren und entspricht nicht einem kundenfreundlichen Service», findet Paymit-Begründerin UBS.

Und die Postfinance? Die konzentriert sich «voll und ganz auf die Weiterentwicklung» des Tochteruntenehmens Twint.

Es gibt aber noch einen dritten Weg zwischen beiden Apps und Festlegung auf eine. Die Credit Suisse wartet ab – und hat noch gar keine Bezahl-App.

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