Trübe Aussichten für das Weihnachtsgeschäft
Jetzt fehlen auch Skis und Velos

Weihnachten mit ihrem in normalen Zeiten reichen Geschenksegen steht vor der Tür. Doch in diesem Jahr dürfte das Christkind so manchen Wunsch nicht erfüllen können. Schuld sind die Lieferengpässe, die der Handel zunehmend zu spüren bekommt.
Publiziert: 07.12.2021 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2021 um 11:13 Uhr

Kaum freie Container und fehlende Frachtkapazitäten auf Schiffen beeinträchtigen die globalen Lieferketten, wie es in der am Dienstag vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse veröffentlichten Konjunkturumfrage heisst. Der Handel rechne folglich damit, im laufenden Weihnachtsgeschäft nicht alle Wünsche der Konsumenten zeitgerecht erfüllen zu können.

Engpässe sind gemäss Rückmeldungen von Händlern nun verstärkt bei Skiern, Fahrrädern, bestimmten Spielwaren, aber auch bei Elektrogeräten zu spüren. Inzwischen habe sich die Mangellage flächendeckend ausgebreitet, schreibt Economiesuisse weiter.

Neben den Logistikproblemen verzögern aber auch Produktionsausfälle bei Zulieferern die Herstellungsprozesse. Insgesamt melden aktuell mehr als vier von fünf der befragten Firmen Schwierigkeiten beim Bezug von Vorprodukten. Im Vergleich zur letzten Umfrage vor einem Monat hat sich die Lage damit weiter verschärft.

Frohes Schenken könnte in diesem Jahr schwierig sein. Viele Weihnachtswünsche bleiben unerfüllt.
Foto: imago images/Shotshop
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Es fehlt überall an Fachkräften

Es fehlen indes nicht nur Produkte und Rohstoffe, auch die Rekrutierung von Fachkräften gestaltet sich schwierig. Mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen findet nicht genügend ausgebildetes Personal. Das sind fünfmal mehr als noch vor einem Jahr.

Besonders ausgeprägt ist der Fachkräftemangel in den Bereichen Industrie, Informatik, dem Gesundheitswesen sowie in der Hotellerie und Gastronomie.

Aufgrund der angespannten Situation sind Preiserhöhungen unvermeidbar. Fast 60 Prozent der befragten Unternehmen planen eine Anpassung ihrer Verkaufspreise. Der angegebene Preisanstieg bewegt sich dabei in den meisten Fällen zwischen zwei und fünf Prozent.

Jetzt sucht man neue Zulieferer

Die Schweizer Firmen stellen sich derweil mit verschiedenen Massnahmen den Lieferkettenproblemen. Zum einen stocken sie ihre Lager auf, zum andern suchen 58 Prozent der Befragten neue Zulieferer in einem anderen Land als bisher. Das sind rund 10 Prozentpunkte mehr als noch im Oktober.

Dagegen ist eine Verlagerung der bestehenden Produktion näher zum Absatzmarkt momentan nur für rund 12 Prozent der Unternehmen eine Option. Und ein Personalabbau oder die Erhöhung der Kurzarbeit ist in den meisten Branchen aktuell ebenfalls kein Thema.

Die Umfrage wurde vom 15. bis zum 29. November 2021 durchgeführt. Teilgenommen haben 190 Organisationen. (SDA/cny)

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