Trotz steigender Covid-Fälle
China hebt Quarantänepflicht für Einreisende auf

In den letzten drei Wochen steckten sich 248 Millionen Menschen in China mit Corona an. Dennoch wird weiter gelockert: Künftig nur noch negativer Coronatest erforderlich, um in das Land einzureisen.
Publiziert: 26.12.2022 um 20:51 Uhr

Bei der Einreise nach China gilt ab dem 8. Januar keine Quarantäne-Pflicht mehr. Reisende müssen dann nur noch einen höchstens 48 Stunden alten negativen Coronatest vorlegen, wie die Nationale Gesundheitskommission am Montagabend mitteilte. Zuletzt wurden Reisende noch für mindestens fünf Tage in einem Hotelzimmer isoliert und streng überwacht. Zeitweise war sogar eine Einreise-Quarantäne von 21 Tagen vorgeschrieben gewesen.

Die Ankündigung dürfte von der Bevölkerung mit grosser Begeisterung aufgenommen werden, da Heimatbesuche von im Ausland lebenden Chinesen während der Pandemie kaum möglich waren. Schrittweise sollen auch Chinesen wieder mehr internationale Reisen unternehmen dürfen. Während der Pandemie hatte die Regierung Reisemöglichkeiten ins Ausland für die eigenen Landsleute stark eingeschränkt.

China ist die einzige grosse Volkswirtschaft weltweit, die weiterhin eine Quarantäne bei der Einreise verlangte. Dies traf vor allem den Tourismus, auch wenn die Dauer der Quarantäne in den vergangenen Monaten bereits verkürzt worden war. Nachdem lange Zeit eine dreiwöchige Quarantäne vorgeschrieben war, wurde sie im Juni auf zehn Tage verkürzt. Aktuell ist eine fünftägige Quarantäne in einem Hotel vorgeschrieben.

China erlebt derzeit den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen
Foto: STR

18 Prozent der Bevölkerung infiziert

Peking war Anfang Dezember von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt – nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Massentests und anderen strengen Massnahmen. Seither breitet sich das Coronavirus in China rasant aus, das Land erlebt den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen. Schätzungen in Studien zufolge könnten in den kommenden Monaten etwa eine Million Menschen sterben. Begründet wurde die Lockerung von der Regierung damit, dass die Omikron-Variante weniger Todesopfer fordert.

Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Krankenhäuser sind überfüllt und viele Krematorien können die Leichen nicht mehr schnell genug einäschern. Hochrechnungen von Experten zufolge muss mit Hunderttausenden von Toten gerechnet werden.

Am Sonntag stellte China die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten ein. Die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle werde nicht mehr täglich bekannt gegeben, teilte die nationale Gesundheitskommission mit. Eine Begründung dafür nannte sie nicht. (AFP/SDA)

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