Traumwetter macht Omikron vergessen
Skigebiete verzeichnen Rekordansturm

In den Bergen sonnig, im Unterland neblig – und das an einem Wochenende. In den Skigebieten ist es zu einem regelrechten Ansturm gekommen. Mancherorts waren die Parkplätze schon frühmorgens voll. Die Corona-Regeln wurden nicht immer eingehalten.
Publiziert: 16.01.2022 um 19:38 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2022 um 08:18 Uhr
Sarah Frattaroli

Blick-Leserreporter Laurin H.* freut sich am Sonntag auf einen sonnigen Skitag in den Bergen. An der Talstation des Skigebiets Brunni in Alpthal SZ angekommen, folgt dann die grosse Enttäuschung: «Alle Parkplätze waren voll!»

Laurin H. bleibt nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge nach Hause zu fahren. Raphael Auf der Maur (44), Geschäftsführer des Skilifts Brunni, bestätigt den Massenansturm auf Anfrage von Blick. «Wir hatten extrem viele Besucher, für diesen Winter ein Rekord.» Dass der Parkplatz bereits kurz nach 10 Uhr vollständig belegt ist, sei sehr selten, so Auf der Maur.

Auch bei der Talstation der Klewenalp-Bahn im Kanton Nidwalden war es besonders am Samstag schwierig, einen Parkplatz zu finden, erzählt eine Mitarbeiterin am Telefon. Und im St. Galler Wintersportgebiet Flumserberg ging an der Talstation parkplatztechnisch stundenlang gar nichts mehr, die Skisportler mussten weiter weg parkieren und auf Shuttlebusse umsteigen.

Das Traumwetter wie hier im Skigebiet Brunni hat am Wochenende Zehntausende in die Berge gelockt.
Foto: zVg
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Für Januar ungewöhnlicher Ansturm

Verantwortlich für den Grossandrang war die glückliche Kombination aus Nebel im Unterland und Sonne in den Bergen. Aber selbst bei schönem Wetter ist ein derartiger Ansturm im Januar ungewöhnlich. «Auch bei uns gibt es ein Januarloch, Hauptsaison herrscht eigentlich über die Festtage im Dezember und während der Sportferien im Februar», erklärt Urs Egli von den Titlis Bergbahnen in Engelberg OW.

Die Freude über das Prachtwetter hat die aktuelle Omikron-Welle bei den Schneesportfans offenbar teils vergessen gemacht. «Wir müssen ab und zu nachhelfen, zum Beispiel bei der Maskenpflicht», sagt Katja Wildhaber (40), Mitglied der Geschäftsleitung der Bergbahnen Flumserberg. Das Skigebiet hat diesen Winter eigens 16 Gästebetreuer im Einsatz: Sie kontrollieren in den Beizen das 2G-Zertifikat, erinnern an die Maskenpflicht in der Gondel und kontrollieren den Abstand beim Anstehen. Der absolute Grossteil der Gäste habe sich aber an die Regeln gehalten, betont Wildhaber.

Wartezeiten beim Mittagessen

Zumindest beim Mittagessen auf der Skipiste war das Infektionsrisiko dieses Wochenende allerdings kleiner als gewohnt. Wer einen Platz erwischte, sass draussen. Die Rangelei um die Aussentische war allerdings gross. «Es kam zu kurzen Wartezeiten. Aber niemand musste im Stehen essen!», erzählt Urs Egli von den Titlis Bergbahnen aus erster Hand: Er hat am Samstag selber einen Skitag eingelegt.

Laurin H. konnte weder das Traumwetter noch das gemütliche Mittagessen geniessen. Einen kleinen Trost gibt es immerhin: Sein Skibillett, das er bereits im Vorfeld online gekauft hatte, kann er nun an einem anderen Tag einlösen.

*Name von der Redaktion geändert

In diesem Skigebiet gibts je nach Piste andere Corona-Regeln
2:02
Kompromiss für Ungeimpfte:In diesem Skigebiet gibts je nach Piste andere Corona-Regeln
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