Prominente Verwaltungsräte sollen Image pollieren
Salt holt Nestlé-Brabeck und SBB-Pilloud

Der Mobilfunkanbieter Salt baut sich einen Verwaltungsrat mit klingenden Namen. Mit dabei: Ex-Nestlé-Chef Peter Brabeck, Ex-Chefin des SBB Personenverkehrs Jeannine Pilloud und Mobilezone-Gründer Martin Lehmann.
Publiziert: 23.05.2018 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2018 um 22:16 Uhr
Sven Zaugg

Guten Nachrichten für die Nummer drei im Schweizer Mobilfunkmarkt Salt. Das Unternehmen angelt sich fünf illustre Verwaltungsratsmitglieder. Neu dabei ist unter anderem Peter Brabeck. Der Österreicher war langjähriger Chef und Verwaltungsratspräsident von Nestlé. Heute amtiert er als Vizepräsident des Stiftungsrats des World Economic Forum (WEF). 

Ein weiterer Neuzugang ist Robert-Philippe Bloch, der vor allem in der Waadt kein unbeschriebenes Blatt ist. Er amtiert steht seit 2010 als Präsident dem Waadtländischen Bankenverbands vor und war Executive Vice President bei der Bank Lombard Odier & Cie.

Zurück zu den Telekomwurzeln: Mobilezone-Gründer Martin Lehmann.
Foto: Keystone

Kein Schoggi-Job

Noch mehr Power aus dem Finanzsektor kommt von Jacques de Saussure. Er war bis Juni 2016 Senior Managing Partner bei Pictet Group. Aktuell sitzt er als Vizepräsident im Verwaltungsrat der Bank Pictet & Cie SA.

Solls beim Telefonanbieter Salt richten: Peter Brabeck, hier mit Gattin Bernadette Brabeck-Letmathe am Filmfestival in Locarno (2017)
Foto: Philippe Rossier
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Als Kenner des Schweizer Mobilfunkmarkts nimmt Martin Lehmann Einsitz im Verwaltungsrat von Salt. Er ist Mitbegründer von Mobilezone, wo er bis 2014 als CEO tätig war. Zurzeit ist er Managing Director beim Schweizer Chocolatier Läderach.

Komplettiert wird das männliche Quartett von Jeannine Pilloud. Sie führte mehrere Jahre lang die Division Personenverkehr der SBB und vertritt derzeit die Bundesbahnen in einem Ausschuss zur Entwicklung der öffentlichen Verkehrsmittel.

«Ausgewiesene und erfahrene Persönlichkeiten»

Eigentümer und Verwaltungsratspräsident Xavier Niel jubiliert: «Ich bin äusserst erfreut darüber, dass eine Gruppe solch ausgewiesener und erfahrener Persönlichkeiten dem Verwaltungsrat von Salt beitritt.» Er sei überzeugt, dass der Beitrag der neuen Verwaltungsratsmitglieder zur und Strategie und Betrieb schnell Früchte tragen werde.

Das ist auch bitter nötig. Denn die Geschäfte von Salt laufen – gelinde gesagt – harzig: So sagte anfang Jahr der Kabelnetzbetreiber UPC Adieu. UPC wechselt für sein Mobilfunkangebot den Netzbetreiber und setzt ab 2019 auf Swisscom – eine massive Schlappe für Salt.

Und Ende November zog Niel selbst 452 Millionen Franken aus dem Unternehmen ab. Was der 50-jährige französische Multimilliardär, der in Frankreich als Hightech-Guru gefeiert wird, will, weiss niemand so genau. Klar ist: Salt steht auf finanziell wackligen Füssen.

Momentan ist Salt wegen seinem Glasfaser-Angebot in den Schlagzeilen. Das ist zwar unschlagbar günstig und schnell - beim Kundendienst gibts es aber massiv Probleme (BLICK berichtete).

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