Grosse kantonale Unterschiede
So viele Tage müssen Schweizer für ihre Steuern arbeiten

Im internationalen Vergleich ist die Steuerlast in der Schweiz eher bescheiden. Doch auch Herr und Frau Schweizer müssen jährlich einen guten Teil ihres Einkommens der Staatskasse in Form von Steuern und Abgaben abliefern.
Publiziert: 27.06.2023 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2023 um 19:27 Uhr
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Es ist ein wichtiger Tag. Und doch ist er kaum jemandem bekannt: Der Tag, ab dem man nicht mehr nur für die Begleichung der Steuern arbeitet, sondern sozusagen für sich selbst – der «Tax Freedom Day» (englisch für «Steuerfreiheitstag»). Je nach Kanton sind die Unterschiede gross. Im Kanton Zug etwa war für ein verheiratetes Paar ohne Kinder schon am 20. Februar der «Tax Freedom Day».

Im Kanton Neuenburg hingegen war es erst am 10. April so weit, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten «Tax Monitor» 2023 der Credit Suisse hervorgeht. Oder anders ausgedrückt: Zuger Ehepaare ohne Kinder arbeiten 50 Tage pro Jahr für den Staat. Neuenburger deren 100.

Neben Zug sind Schwyz und Nidwalden auf den Podestplätzen, danach folgen Appenzell-Innerrhoden, Zürich, Uri und Obwalden. Am Tabellenende hingegen platzieren sich knapp vor dem Schlusslicht Neuenburg die Kantone Bern, Waadt und Solothurn.

Die Zuger arbeiten schon nach 50 Tagen ins eigene Portemonnaie.
Foto: Blick
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Unverheiratete können Abzüge geltend machen

Anders fällt die Rangliste aus, wenn man statt eines verheirateten Paares ohne Kinder ein solches mit zwei Kindern betrachtet oder Unverheiratete. Der Grund: Sie können bei den Steuern andere Abzüge geltend machen, was teils grosse Auswirkungen auf die Steuerlast hat.

Der Kanton Genf zum Beispiel, der bei den verheirateten Paaren ohne Kinder erst im unteren Mittelfeld zu finden ist, ist für Ehepaare mit zwei Kindern im Vergleich steuerlich attraktiv. Was sich hingegen nicht ändert: Steuerlich am attraktivsten von allen Kantonen ist in allen Szenarien Zug.

Der Tax Monitor der Credit Suisse misst die steuerliche Attraktivität für juristische und natürliche Personen. Dabei analysierten die Expertinnen und Experten der CS alle Schweizer Gemeinden. Die Steuerbelastung errechneten sie für unterschiedliche Unternehmen und Haushalte. Bei den hier erwähnten natürlichen Personen kamen neben den Einkommens- auch die Vermögenssteuern zum Zug.

Nidwalden vor Zug

Bei den juristischen Personen liegt Nidwalden wie letztes Jahr auf dem ersten Rang im Kantonsranking, knapp vor Zug, schreibt die Credit Suisse. Die markanteste Steuersenkung verzeichnet der Kanton Basel-Landschaft, der die Gewinnsteuern bis 2025 sukzessive reduziert.

Der Kanton Aargau senkt die Steuern ebenfalls leicht, verbleibt aber auf Rang 19. Die CS-Ökonomen offenbart, kommen zum Schluss, dass eine rein kantonale Betrachtung zu kurz greift: Im Ranking auf Gemeindeniveau liegen die vier attraktivsten Gemeinden in den Kantonen Schwyz (Wollerau, Freienbach und Feusisberg) und Luzern (Meggen) – knapp vor den Nidwaldner Gemeinden.

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