T-Mobile schluckt UPC Austria
«Ein Verkauf von UPC Schweiz steht nicht zur Debatte»

Im November meldeten englische Medien, dass UPC Schweiz und Österreich zum Verkauf stehen. Nun bewahrheitet sich diese Vermutung – aber nur zur Hälfte.
Publiziert: 22.12.2017 um 10:12 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:54 Uhr

Heute morgen wurde der Milliarddeal in Österreich publik: Die Kabelnetzbetreiberin UPC Austria wird an den deutschen Telekom-Riesen T-Mobile verkauft. Der Kaufpreis beträgt knapp 2 Milliarden Euro.

Verkäufer ist der amerikanisch-britische Digital-TV-Gigant Liberty Global. UPC Austria bildete bislang zusammen mit UPC Schweiz eine Tochtergesellschaft von Liberty Global.

«Wir konnten damals nicht dementieren»: Roland Bischofberger, UPC-Kommunikationschef.

Dass nun bald auch der Schweizer UPC-Ableger zum Verkauf steht, wird am UPC-Sitz in Wallisellen ZH standhaft dementiert. «Wir bleiben! Die Märkte in Österreich und der Schweiz sind überhaupt nicht vergleichbar», sagt Kommunikationschef Roland Bischofberger zu BLICK. «Natürlich haben die die Berichte in den englischen Medien damals gelesen, konnten sie aber nicht dementieren, da sie nicht ganz falsch waren.»

Hat bald ein bisschen weniger zu tun: Eric Tveter war bisher Chef von UPC Schweiz & Österreich.
Foto: Keystone

«Einer der grössten Deals der vergangenen zehn Jahre in Österreich»

Die Transaktion benötigt noch das grüne Licht der Behörden. Mit einem Abschluss wird in der zweiten Hälfte 2018 gerechnet. Die rund 1000 Mitarbeiter von UPC Austria werden von T-Mobile Austria übernommen.

«Der Zusammenschluss von UPC Austria und T-Mobile Austria ist einer der grössten Deals der vergangenen zehn Jahre in Österreich», wird Eric Tveter UPC-CEO und Mitteleuropa-Chef von Liberty Global in einer Mitteilung vom Freitag zitiert.

T-Mobile Austria will in Österreich den Kunden möglichst viel aus einer Hand anbieten zu können: Mobilfunk, Breitbandinternet und Fernsehen. Mit der Übernahme von UPC Austria und deren 654'000 Kunden kommt der deutsche Konzern diesem Ziel näher.

Die österreichische Tochter von T-Mobile sieht sich durch die Übernahme als einen starken Konkurrenten des bisherigen Marktführers A1. T-Mobile Austria werde ein völlig neues Unternehmen.

Für Liberty Global hat das Österreich-Geschäft dagegen keine grosse Bedeutung. 2016 steuerte es nicht einmal 2 Prozent zum Konzernumsatz von rund 19 Milliarden Dollar bei.

Liberty Global hatte im Juli 2014 seine Struktur für die Schweiz und Österreich angepasst. Die damalige UPC Cablecom wurde unter dem neuen Namen UPC Schweiz zusammen mit UPC Austria zu einer gemeinsamen Regionalorganisation mit Sitz in Zürich zusammengeführt. UPC Cablecom-Geschäftsführer Eric Tveter übernahm die Führung.

Liberty Global ist als weltgrösster Kabelnetzbetreiber in mehr als 30 Ländern in Europa, Lateinamerika und den karibischen Inseln aktiv. Die Gruppe, die in zwölf europäischen Ländern unter den Marken UPC, Virgin Media, Ziggo, Unitymedia und Telenet tätig ist, hat insgesamt 24 Millionen Kunden. (SDA/bö)

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