Suva verzeichnet einen Drittel weniger Unfälle wegen Corona
Jetzt sinken die Berufsunfall-Prämien

Die Corona-Krise zeigt auch positive Seiten: Die drastischen Einschränkungen haben zu einem Rückgang der Unfälle geführt. Bei der Suva sank die Zahl der Unfälle während des Lockdowns zum Vorjahr um 34 Prozent.
Publiziert: 05.06.2020 um 13:13 Uhr

Die Suva hat genau Buch geführt: Während wir wegen des Lockdowns zwischen dem 16. März und dem 10. Mai alle zu Hause bleiben mussten, ist die Zahl Unfälle um über einen Drittel gesunken.

Der Rückgang der gemeldeten Unfälle mache insgesamt rund fünf Prozent der üblicherweise in einem ganzen Jahr gemeldeten Unfälle aus, teilte der Unfallversicherer am Freitag mit. Wie stark sich dies auf die Jahreszahlen 2020 auswirken werde, sei von der weiteren Dauer und Intensität der Corona-Massnahmen abhängig.

Jetzt sinken die Prämien

Bei den Berufsunfällen spricht die Suva von einem markanten Rückgang in Folge der Corona-Massnahmen. Es sei geplant, die Prämien in der Berufsunfallversicherung dem gesunkenen Risiko entsprechend anzupassen. Sie arbeite diesbezüglich mit dem Schweizerischen Versicherungsverband und den übrigen Unfallversicherern zusammen.

Die Suva vermeldet einen Unfallrückgang von über 30 Prozent während des Lockdowns.
Foto: Keystone
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Die Suva wolle damit einen Beitrag leisten, den Werkplatz Schweiz von den Folgen der Krise zu entlasten, sagte Felix Weber (54), Vorsitzender der Geschäftsleitung. Trotz der Corona-Krise sei sie solide finanziert. Alle Ansprüche der Versicherten seien gedeckt.

Als weitere Massnahmen aufgrund der Corona-Pandemie nennt die Suva die Verlängerung von Zahlungsfristen und der Verzicht auf Mahnungen und Betreibungen. Auch ihren Mietern kommt die Suva nach eigenen Angaben entgegen.

Finanziell gut aufgestellt

Die Suva weist für 2019 ein Betriebsergebnis von 57,5 Millionen Franken aus. Alle Versicherungszweige seien finanziell im Gleichgewicht, teilte das Unternehmen mit. Das Anlagevermögen sei per Ende 2019 von 50 auf 54 Milliarden Franken gestiegen.

Weil die Suva mit einer weiteren Senkung des technischen Zinssatzes rechnet, hat sie aus dem Anlageergebnis 2019 Rückstellungen in der Höhe von 2,2 Milliarden Franken gemacht. Damit soll verhindert werden, dass wegen der erwarteten Senkung des technischen Zinssatzes die Prämien erhöht werden müssen. Mit dem technischen Zinssatz wird die erwartete Verzinsung des Kapitals der Versicherten berechnet.

Im Gegensatz zu 2019 und 2020 wird es 2021 keine ausserordentliche Prämiensenkung mehr geben. Die Suva begründet dies mit der angespannten Lage auf den Kapitalmärkten. Mit dem positiven Betriebsergebnis 2019, den Rückstellungen und den Eigenmitteln sei die Suva gut auf die finanziellen Belastungen der Corona-Pandemie vorbereitet. (SDA/buo)

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