Studie berücksichtigt eine Gruppe nicht
Darum sind Skiferien in Saas-Fee teurer – und in Airolo nicht

Skiferien im Wallis sind dieses Jahr deutlich teurer – gemäss einer Studie der Bank Cler und BAK Economics. Aber wieso sind die Preise insbesondere in Saas-Fee so stark gestiegen? Und in Airolo nicht?
Publiziert: 06.12.2023 um 16:19 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2023 um 07:57 Uhr
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Skifahren ist ein teures Hobby. Wer in den Schweizer Bergen Skifahren will, muss dafür immer tiefer in die Taschen greifen. Im Vergleich zum letzten Jahr ist eine Woche Skiferien im Februar 2024 durchschnittlich ein Viertel teurer geworden, wie eine Studie der Bank Cler und BAK Economics zeigt. 

Besonders teuer sind im Februar 2024 Skiferien im Wallis. Eine Woche Saas-Fee kostet für eine vierköpfige Familie mit allem Drum und Dran 8470 Franken – also samt Ferienwohnung oder Hotelzimmer, Skipässe für die ganze Familie, Ski- und Snowboard-Verleih, Verköstigung auf der Piste, Skischule und was sonst noch so anfällt. Das sind 60 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Etwas weniger bezahlt eine Familie in Verbier (6967 Franken) oder in Zermatt (6764 Franken). Auch dort sind die Kosten um ein Viertel gestiegen. 

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Ganz anders in Airolo TI: Als einziges der 14 untersuchten Skigebiete sind die Kosten dort um 5.5 Prozent gesunken. Wie ist das möglich?

Skiferien im Wallis – insbesondere in Saas-Fee – sind diesen Winter deutlich teurer.
Foto: zVg
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Ausländische Touristen kehren zurück

Saas Fee und Verbier sind beliebte Feriendestinationen. «Vor allem Unterkünfte sind aber für 2024 teurer geworden», sagt Samuel Meyer (42), CEO der Bank Cler, auf Anfrage von Blick.

Anfang November, als die Studie erhoben wurde, waren in Saas Fee nur noch wenige Hotels und Ferienwohnungen verfügbar. «Einerseits liegt das an der allgemein starken Nachfrage im Tourismussektor», so Meyer weiter. Andererseits fallen die Schulferien in mehreren wichtigen Herkunftsmärkten auf die untersuchte Woche vom 10 bis 17. Februar 2024. Viele preiswerte Hotels und Ferienwohnungen wurden bereits vor November gebucht, heisst es auch aus Saas-Fee. Es zieht auch viele ausländische Gäste ins Wallis: Englische Touristen reisen besonders gerne nach Verbier. 

In Airolo waren Anfang November verhältnismässig deutlich mehr Unterkünfte verfügbar. Das Tessiner Skigebiet ist auch wesentlich kleiner. Dort gibt es sieben Lifte und 30 Kilometer Piste. Saas Fee ist mit 144 Kilometer Piste und 40 Bergbahnen und Lifte mehr als viermal so gross. Und mit bis 3500 Meter über Meer auch deutlich höher gelegen als Airolo auf maximal 2250 Meter Höhe. Die Schneesicherheit ist im Wallis deshalb wesentlich höher. 

Wallis beliebt für Skilager

Obwohl das Wallis ein teures Pflaster ist, finden dort fast die Hälfte der rund 400 Skilager statt, die der Verein Schneesportinitiative Schweiz organisiert. Der Verein vermittelt Schulen in der Schweiz Schneesportlager. Diese sind oft obligatorisch und finden während der Schulzeit statt. Vor allem im Januar und März: Das ist günstiger. 

«Generell im Wallis und insbesondere im Saas-Tal gibt es viele Gruppenunterkünfte. Wegen der starken Konkurrenz bieten sie attraktive Preise an», erklärt Ole Rauch (50), Leiter des Vereins. Gruppenbillette sind zudem weniger von der Teuerung betroffen. «Die Leistungsträger machen für Gruppen und Schulen meist Spezialpreise und diese sind nicht gleich stark von Preisschwankungen betroffen wie Individualpreise», so Rauch weiter. Wer mit der Familie trotzdem Skiferien im Wallis machen will, sollte besser früh buchen. 

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