Reaktion auf SNB-Entscheid
Diese Banken erhöhen die Zinsen für Sparer

Nachdem die SNB den Leitzins zum dritten Mal in Folge erhöht hat, schrauben immer mehr Banken die Zinsen von Sparkonten nach oben. Eine aktuelle Auflistung.
Publiziert: 16.12.2022 um 09:00 Uhr
|
Aktualisiert: 16.12.2022 um 09:56 Uhr

Endlich ist die Welt für die Sparerinnen und Sparer wieder in Ordnung – jedenfalls ein wenig. Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstag den Leitzins auf 1 Prozent erhöht hat, doppelten gleich mehrere Bankhäuser nach.

So erhöht die Zürcher Kantonalbank (ZKB) die Zinssätze für Spar- und Vorsorgekonten ab Anfang 2023. Auf Sparkonten erhält die Kundschaft der ZKB neu einen Zinssatz von 0,50 Prozent auf Vermögen bis 25'000 Franken und 0,25 Prozent bis 250'000 Franken. Bisher gab es bis 250'000 Franken Budget lediglich 0,01 Prozent.

Auch die Zuger Kantonalbank erhöht kurz nach dem SNB-Entscheid die Zinsen. Ab Februar 2023 erhalten die Kundinnen und Kunden bis zu 0,75 Prozent Zins. Auf das Sparkonto plus gibt es für die Kundschaft neu 0,65 Prozent Zins (bis 100’000 Franken Saldo), auf dem Vorsorgekonto 0,60 Prozent.

SNB-Chef Thomas Jordan hat den Leitzins am Donnerstag erneut angehoben.
Foto: keystone-sda.ch
1/5

Negativzinsen gehören der Vergangenheit an

Die Bank Valiant zahlt Inhabern eines Sparkontos für Vermögen bis 20'000 Franken ab dem neuen Jahr 0,55 Prozent. Die Bank Cler will mit einem Zinsbonus Neugelder anlocken. Wer ab dem 1. Januar ein neues Konto eröffnet, erhält im ersten Jahr zum Basiszins von 0,3 Prozent 1 Prozent obendrauf.

Die WIR Bank hebt die Zinsen ebenfalls nochmals deutlich an. Beim klassischen Sparkonto steigt der Zins auf 0,35 Prozent. Das ist mehr als doppelt so viel wie bisher. Bei Vorsorgekonten erhöht sich der Zins auf 0,7 Prozent von zuvor 0,4 Prozent. Damit hat die WIR Bank eine der höchsten Zinssätze.

Mit den Zinserhöhungen rückt die Ära der Negativzinsen in immer weitere Ferne. Acht Jahre lang stand die Welt für Sparer in der Schweiz auf dem Kopf. Was man in der Schule beim mühseligen Zinsrechnen gelernt hat, war fürs Sparen lange hinfällig. Seit dem Ende der Negativzinsen im September kann man die Schulbücher nun wieder hervorkramen: Das Geld auf dem Sparkonto vermehrt sich endlich wieder.

Sparkonto oder Aktien?

«Bei einigen Banken werden die Zinsen in den nächsten Monaten noch erhöht», sagt Benjamin Manz (42), Geschäftsführer von Moneyland.ch noch vor dem Zinsentscheid der SNB. Doch lohnt es sich überhaupt, sein Geld auf Sparkonten anzulegen?

Sparzinsen performen historisch deutlich schlechter als beispielsweise Aktien, wie Manz sagt. Aktuell sei die Inflation zudem höher als die Sparzinsen. Deshalb lohnen sich Sparkonten vor allem für Menschen, die das Geld kurzfristig beziehen können möchten.

Achtung, Kontogebühren!

Nur auf die Zinsen zu schauen, lohnt sich aber nicht immer. «Manche haben Kontoführungs- oder Saldierungsgebühren, die den Zinssatz wieder wegfressen können», sagt Manz. Beispielsweise scheint Cembra mit einem Zins von 0,25 Prozent aktuell sehr attraktiv zu sein. Dafür beträgt die Kontoführungsgebühr aber auch gleich 50 Franken.

Ob die Sparzinsen auch langfristig weiter steigen werden, ist nicht mit Sicherheit zu prognostizieren. Manz: «Das ist von vielen unsicheren Faktoren abhängig. Es ist aber gut möglich.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.