Sparzinsen weiterhin tief
Wer jetzt nicht die Bank wechselt, ist selber schuld

Die Unterschiede zwischen den Sparzinsen der einzelnen Schweizer Banken sind seit Anfang Jahr grösser geworden. Vor allem kleinere Banken bieten oft deutlich bessere Bedingungen an. Ein Vergleich lohnt sich.
Publiziert: 07.12.2023 um 09:32 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2023 um 09:54 Uhr

«Bankkunden pfeifen auf höhere Sparzinsen», titelte Blick vor zwei Wochen. Doch ein genauer Blick auf die Sparzinsen würde sich durchaus lohnen, wie eine Studie des Vergleichsdienstes Moneyland festhält.

Denn die Sparzinsen sind im Jahresverlauf deutlich gestiegen: Anfang 2023 hatte der durchschnittliche Sparzins für Erwachsene noch 0,19 Prozent betragen. Ende 2023 erhalten die Sparerinnen und Sparer nun auf den Sparkonten für Erwachsene durchschnittlich 0,8 Prozent. Die durchschnittliche Verzinsung der Sparkonten ist damit seit einem Jahr um mehr als 0,6 Prozentpunkte gestiegen.

Jugendsparkonten in Schweizer Franken wurden Anfang 2023 mit durchschnittlich 0,52 Prozent verzinst. Mittlerweile gibt es einen durchschnittlichen Zinssatz von 1,16 Prozent. Bei 3a-Sparkonten steig die Verzinsung von durchschnittlich 0,26 Prozent zu Jahresbeginn inzwischen auf 0,98 Prozent, bei Freizügigkeitskonten von 0,1 Prozent auf 0,54 Prozent.

Sparkonten: Schweizer Banken bieten unterschiedliche Sparzinsen an.
Foto: Keystone

Grosse Unterschiede

Doch es gibt gewichtige Unterschiede. Die besten Sparkonten für Erwachsene böten immerhin bereits 2 Prozent Zins an, schreibt Moneyland. Bei den schlechtesten seien es 0 Prozent. Seit Anfang Jahr seien die Zinsunterschiede zwischen den Banken gar noch deutlich grösser geworden.

Blick zeigt in dieser regelmässig aktualisierten Übersicht, wie hoch die Sparzinsen bei diversen Banken derzeit sind. 

Zunehmend beliebter bei Sparerinnen und Sparern werden laut Moneyland wieder Kassenobligationen oder Festgeldkonten. Die durchschnittlichen Zinssätze für Kassenobligationen betragen derzeit für die Laufzeit von einem Jahr 1,34 Prozent und für zehn Jahre bei durchschnittlich 1,42 Prozent. Mit zunehmender Laufzeit steigen sie damit kaum an.

Gut für die Banken

Die meisten Banken können sich derzeit über hohe Zinsmargen freuen. Viele würden die Zinsen auf Kundenguthaben nur dann anpassen, wenn sie Kundenverluste befürchten müssten, so Moneyland: «Die nach wie vor relativ geringe Wechselbereitschaft der Schweizer Bankkunden führt somit auch zu tieferen Sparzinsen.» Die attraktivsten Konditionen bieten laut der Untersuchung kleinere Banken an, weil sie neue Kunden gewinnen wollen.

Für 2024 erwarten viele Ökonomen zwar bereits wieder Leitzinssenkungen durch die Zentralbanken. Die Schweizer Sparzinsen dürften im nächsten Halbjahr dennoch kaum sinken und auf einigen Konten auch noch weiter steigen, glaubt Moneyland. Der Grund liege darin, dass die durchschnittlichen Sparzinsen im Vergleich zu den Leitzinsen immer noch tief lägen. (SDA/rae)

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