Sozialversicherungsfachfrau legt Budget offen
«Ich verdiene 6500 Franken und habe mir ein Haus gekauft»

Für die Beobachter-Serie verraten Leute, was sie verdienen – und wofür sie ihr Geld ausgeben. Alexandra Nordin arbeitet als Sozialversicherungsfachfrau und hat ihr Auto gegen ein Velo eingetauscht.
Publiziert: 08.06.2024 um 10:25 Uhr
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Raphael Brunner
Beobachter

In der Beobachter-Serie «Die Abrechnung» zeigen unterschiedliche Menschen ihren Kontoauszug – und erzählen, wie sie mit ihrem Budget leben. Wie viel Geld steht ihnen zur Verfügung? Wofür geben sie es aus?

Zum Beispiel die Sozialversicherungsfachfrau Alexandra Nordin, die in Wirklichkeit anders heisst.

Artikel aus dem «Beobachter»

Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.

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Meine Person

Nach meiner abgeschlossenen Lehre als Kauffrau arbeitete ich mit wenigen Unterbrüchen 100 Prozent in der Versicherungsbranche. Vor sechs Jahren habe ich dann die Ausbildung zur Sozialversicherungsfachfrau gemacht. Seither betreue und bearbeite ich Versicherungsfälle von der Anmeldung bis zur Leistungsfestsetzung und verfasse Entscheide.

Alexandra Nordin arbeitet als Sozialversicherungsfrau und verdient 6500 Franken im Monat.
Foto: Keystone
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Meine Einnahmen

Ich verdiene mit einem 100-Prozent-Pensum 6500 Franken netto pro Monat.

Meine Ausgaben

Wohnen: Ich lebe in einem kleinen Dorf im Thurgau und habe mir vor zwei Jahren aus Erbvorbezug und dem eigenen Ersparten ein Haus (5,5-Zimmer-Haus mit Garten; 100 Quadratmeter) gekauft. Der Hypothekarzins meines Hauses beträgt 500 Franken pro Monat. Ich profitiere von einem tiefen Zins, weil ich die Hälfte meines Hauses mit Eigenmitteln finanziert habe. Dazu kommen monatlich Kosten für Strom, Wasser, Serafe-Gebühren und andere Nebenkosten von ungefähr 300 Franken. Zudem lege ich jeden Monat 400 Franken auf die Seite für Unterhalt oder mögliche Renovationen.

Versicherungen: Für Gebäudehaftpflicht-, Haftpflicht-, Hausrat- und Reiseversicherung zahle ich zusammen 2400 Franken im Jahr.

Gesundheitskosten: Ich habe bei der Krankenkasse die höchstmögliche Franchise und eine Zusatzversicherung. Dafür zahle ich 300 Franken pro Monat. Für Franchise, Selbstbehalt und Arztkosten, die ich selber übernehmen muss, zahle ich zirka 1500 Franken im Jahr. Einmal pro Jahr gehe ich zur Dentalhygiene. Das kostet mich 150 Franken. Insgesamt gebe ich für meine Gesundheit also 440 Franken pro Monat aus.

Mobilität: Ich habe mein Auto verkauft und gegen ein Velo eingetauscht, weil ich es schlicht zu wenig benutzt habe. Für die öffentlichen Verkehrsmittel gebe ich pro Jahr ungefähr 1000 Franken aus. Die Hälfte davon übernimmt meine Arbeitgeberin. So halbieren sich die Kosten für mich und ich gebe monatlich rund 40 Franken aus.

Haushalt: Bei mir um die Ecke gibt es einen Coop. Dort kaufe ich je nach Bedarf ein und gebe pro Woche 90 Franken aus. Ich bin Vegetarierin und kaufe vorwiegend biologische Produkte. Ab und zu kaufe ich im Getränkemarkt zwei, drei Flaschen Wein. Ich profitiere gerne von Sonderaktionen (zum Beispiel Megapack-Waschmittel). Bei Gemüse und Früchten schaue ich nicht wirklich auf den Preis. Bei Kaffee hingegen vergleiche ich die Preise gerne. Ich bin keine Kaffeefeinschmeckerin.

Kleidung: Ich shoppe gerne Kleider und Schuhe. Dafür gebe ich 150 Franken pro Monat aus.

Telefon, Internet und Abos: Monatlich bezahle ich 19 Franken für den Spotify-Account, 50 Franken für mein Handy- und Internetabo, 8 Franken für Apple-TV und 4 Franken für die Apple-Cloud. Pro Monat macht das also rund 80 Franken.

Freizeit: Mein Crossfit-Abo kostet mich 1000 Franken für sechs Monate. Dazu kommt das Badi-Abo von 130 Franken pro Jahr. Zwei-, dreimal pro Woche gehe ich mit Freunden ins Restaurant essen. Das kostet mich zwischen 50 und 70 Franken. Einmal pro Woche esse ich auch am Mittag auswärts. Dafür kann ich meine Lunchcheck-Karte (180 Franken pro Monat) von meinem Arbeitgeber benutzen. Ich liebe meinen Garten. Einmal pro Jahr decke ich mich mit Pflanzen für meinen Garten ein. Das ist mir rund 600 Franken wert.

Ferien: Meine Ferien buche ich meistens drei, vier Monate im Voraus. Im Frühling war ich zwei Wochen auf Martinique, über Pfingsten war ich in Paris und im August gehe ich zwei Wochen nach Mallorca. Für Ferien gebe ich pro Jahr zwischen 5000 und 6000 Franken aus. Für Ferien lege ich also monatlich 500 Franken auf die Seite.

Steuern: Letztes Jahr habe ich knapp 9600 Franken bezahlt. Ich zahle deshalb jeden Monat 800 Franken auf mein Steuerkonto.

Altersvorsorge: Ich zahle seit sieben Jahren den Maximalbetrag in die dritte Säule ein, inzwischen 7056 Franken.

Spenden: Meine Mitgliedschaft bei der Schweizer Paraplegiker-Stiftung kostet mich 40 Franken. Daneben spende ich dem Schweizerischen Roten Kreuz 100 Franken und dem Verein Surprise nochmals 80 Franken. Macht 220 Franken im Jahr.

Sparen: Ich zahle pro Monat 1700 Franken auf mein Sparkonto ein. Das Geld brauche ich für Ferien oder für Unterhaltsarbeiten am Haus. Ich zahle nochmals 800 Franken auf ein anderes Sparkonto für die Steuern.

Foto: Beobachter

Wie spüre ich die Inflation?

Anfangs habe ich für mein Haus einen Hypothekarzins von 300 Franken pro Monat bezahlt. Mittlerweile bezahle ich 500 Franken.

Mein grösster Luxus, den ich mir geleistet habe

Vor vier Jahren bin ich drei Monate durch Australien und Neuseeland gereist. Dafür habe ich knapp 20’000 Franken ausgegeben.

Was ich mir leisten möchte

Solarpanels für aufs Dach und eine Hausaufstockung. Letzteres, wenn ich mehr Platz benötige, zum Beispiel wegen Familiengründung. Das kostet mich aber eine halbe Million Franken. Zu zweit könnte ich dann die Hypothek aufstocken.

So fühle ich mich

Sehr zufrieden. Ich kann mir alles leisten, was mir wichtig ist: Ferien, auswärts essen und ein schönes Zuhause.

Aufgezeichnet von Raphael Brunner 

Hier finden Sie die bisherigen Folgen der Rubrik «Die Abrechnung». 

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