Sein Finanzminister findet Krisen-Reaktionen zu hart
Dank Trump sollen Banken wieder zocken dürfen

Der designierte US-Finanzminister Steve Mnuchin will eine der wichtigsten Leinen, die Banken nach der Finanzkrise angelegt wurden, lockern. Das soll ihnen wieder mehr Spekulation auf eigene Rechnung erlauben.
Publiziert: 24.01.2017 um 15:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:04 Uhr

Die Banken in den USA sollen wieder mehr zocken dürfen. Donald Trumps (70) designierter Finanzminister Steve Mnuchin (54) will die Regelungen, die nach der Finanzkrise 2008 erlassen worden sind, lockern.

Dies geht aus einem Antwortschreiben des früheren Goldman-Sachs-Managers auf Fragen des Finanzausschusses des US-Senats hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Streitpunkt Eigenhandel

Konkret geht es um die sogenannte Volcker-Regel, mit der den Geschäftsbanken nach dem Beinahe-Zusammenbruch des Finanzsystems im Jahr 2008 Fesseln beim riskanten Eigenhandel angelegt wurden. Mnuchin schreibt, die Einschränkungen beträfen zu viele Bereiche.

Den Banken wurden nach dem Börsencrash 2008 Fesseln im Eigenhandel angelegt. Der designierte US-Finanzminister will sie wieder lockern.
Foto: Reuters

Die nach dem früheren US-Zentralbanker Paul Volcker benannte Regel war 2010 im sogenannten Dodd-Frank-Act gesetzlich fixiert worden. Das mehr als 800 Seiten umfassende und nach zwei Kongressabgeordneten benannte Gesetz war wiederum die zentrale Lehre der USA aus der Finanzkrise. In deren Verlauf mussten Banken weltweit mit Hilfe von Steuermilliarden und Liquiditätsgarantien vor dem Kollaps gerettet werden.

Schutz für Sparer 

Trump hatte wiederholt kritisiert, der Dodd-Frank-Act gebe der Aufsicht so viel Macht, dass die US-Banken nicht mehr richtig funktionierten und Geld verleihen könnten.

Mnuchin schrieb an die Senatoren, als Vorsitzender des Finanz-Stabilitätsrates der USA werde er sich dafür einsetzen, die Volcker-Regel anders zu definieren. Er wolle, dass die Banken dem Markt ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen könnten. Ziel des Dodd-Frank-Acts war es, die Sparer und Steuerzahler vor riskanten Spekulationen an der Wall Street abzuschirmen. Ähnliche Regeln wurden auch in der EU eingeführt. (SDA)

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