Mehrheit will im ÖV weiter Maske tragen
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Neue Homeoffice-Regeln:Das müssen sie jetzt wissen

Schweizer Umfrage zeigt
Mehrheit will im ÖV weiter Maske tragen

Seit Samstag kann der Filterstoff vor dem Mund abgelegt werden, sobald man an der frischen Luft ist. Die Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen bleibt aber bestehen. Wenn es nach den Schweizerinnen und Schweizern geht, soll das auch künftig so bleiben.
Publiziert: 29.06.2021 um 02:06 Uhr
Fabio Giger, Patrik Berger und Pascal Scheiber

Unter freiem Himmel darf die Einwegmaske nun in der Verpackung bleiben. Ob auf Bahnhofperrons, an Bushaltestellen, in den Fussgängerzonen oder auf dem Schiffsdeck – es heisst: Maske ab! Dasselbe gilt nun in Schulzimmern, Büros und sogar Fitnesscentern.

In den Innenräumen gilt die Maskenpflicht unverändert. Doch die Maske scheint vielen gut zu sitzen. So gut, dass mancher sie nicht mehr ablegen will – zumindest im öffentlichen Verkehr auf dem Weg zur Arbeit, in der Bahn oder im Flugzeug.

Vor allem Junge sind skeptisch

Drei von vier Schweizern sprechen sich fürs Masketragen in Innenräumen aus oder wären sogar wieder mit einer Verschärfung einverstanden. Der Rest findet, die Maskenpflicht solle überall fallen. Das hat eine Befragung des Online-Marktforschers Marketagent ergeben.

Über alle Altersgruppen gesehen erachten 8 von 10 Personen das Tragen einer Maske im ÖV als sinnvoll.
Foto: Keystone
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Unter den 1000 Befragten sprechen sich die 14- bis 19-Jährigen am häufigsten gegen die Maske aus. Nur 17 Prozent dieser Altersgruppe finden, dass es für eine Lockerung noch zu früh ist. Über alle Altersgruppen gesehen erachten 8 von 10 Personen das Tragen einer Maske im ÖV als sinnvoll. 70 Prozent befürworten die Maskenpflicht im Flugzeug. Daran müssen wir uns sowieso gewöhnen: Swiss-Chef Dieter Vranckx (48) sagte letzte Woche im Blick-Interview, die «Masken werden noch jahrelang bleiben». Sie seien ein wichtiger Teil des Schutzkonzepts.

«Büro ist so sicher wie Homeoffice»

Auch die Arbeitgeber müssen weiterhin Schutzkonzepte aufrechterhalten. Selbst wenn sie von der Maskenpflicht im Büro entbunden sind. «Die Schutzmassnahmen am Arbeitsplatz haben sich etabliert und wurden in den letzten Monaten immer wieder verbessert», sagt Fredy Greuter, Sprecher des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes.

Es müsse sich niemand Sorgen machen, dass er im Büro besonderen Gefährdungen ausgesetzt sei. «Der Job am Arbeitsplatz ist mindestens so sicher wie das Homeoffice oder eine Aktivität in der Freizeit.»

Das Ende der Homeoffice-Pflicht sei eine gute Nachricht für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. «Solange es aber bei der Homeoffice-Empfehlung bleibt, werden die Angestellten nicht in grossen Strömen in die Büros zurückkehren», sagt Greuter.

Arbeitgeber bezahlt Masken

Auch für Luca Cirigliano, Leiter Arbeitsrecht beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB), ist klar, dass die Arbeitgeber Schutzkonzepte aufrechterhalten müssen: «Sie müssen auf ihre Kosten Masken und Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen.»

Für besonders gefährdete Personen würde immer noch Homeoffice gelten. Alle anderen müssten aber zurück an den Schreibtisch. «Wenn die Massnahmen stimmen, die der Arbeitgeber ergriffen hat, kann man sich nicht weigern, zurück ins Büro zu gehen», sagt Cirigliano.

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