Schweizer Touristiker reiben sich die Hände
Die Europäer kommen zurück!

Es geht aufwärts mit dem Schweizer Tourismus. Nach acht schwierigen Jahren kommen auch die preissensiblen Gäste aus der Eurozone wieder zurück.
Publiziert: 22.02.2018 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2022 um 10:56 Uhr
Ulrich Rotzinger und Patrik Berger

Der Schweizer Tourismus hat harte Zeiten hinter sich: Nach acht schwierigen Jahren des Rückgangs verbuchte die Schweiz 2017 wieder wachsende Logiernächte aus den Märkten der Eurozone, wie Schweiz Tourismus mitteilt. «2017 ist ein ganz besonderes Jahr! 37,4 Millionen Logiernächte, eine sagenhafte Zahl!», sagt Martin Nydegger (46), neuer Direktor von Schweiz Tourismus.

«Es geht aufwärts, jedoch liegt noch ein weiter Weg vor der Schweizer Tourismusbranche bis zur Wiederannäherung an die Zahlen aus Europa vor der Finanzkrise.» Die positive Entwicklung soll aber anhalten. «Wir gehen davon aus, dass wir diesen Winter mit 4 bis 5 Prozent Logiernächte-Wachstum abschliessen können», sagt der Tourismusdirektor.

Hurra, die Deutschen sind zurück!

5,2 Prozent mehr Gäste haben 2017 in der Schweiz übernachtet. Erfreulich ist die Zunahme aus der Eurozone (+2,5%). Vor allem Holländer, Belgier und Luxemburger kommen wieder in die Schweiz (+6,1 Prozent).

Aber auch die preissensiblen Deutschen verbringen ihren Urlaub wieder vermehrt in der Schweiz (+1,1%). «Erstmals seit 8 Jahren haben wir wieder ein Plus bei den deutschen Gästen», sagt Nydegger. Und erinnert: «Seit 2008 haben wir 40 Prozent aller deutschen Gäste verloren.»

Einheimische Gäste als Rückgrat des Tourismus

Will die «Liebe der Schweizer zum eigenen Land» weiter stärken: Martin Nydegger, neuer Chef von Schweiz Tourismus.
Foto: Schweiz Tourismus

Diese Zahlen freuen Nydegger. Er warnt aber: «Trotzdem muss daran erinnert werden, dass die Logiernächtevolumen aus der Zeit vor der Franken-Überbewertung infolge der ersten Finanzkrise noch lange nicht erreicht sind. Hier liegt weiterhin viel Aufholarbeit vor der Tourismusbranche, die vollständige Rückgewinnung der europäischen Gäste bleibt das Ziel», sagt er vor den Medien in Zürich.

Mit einem Plus von 4,2 Prozent erweisen sich Schweizer Gäste als treue Seelen. «Dies unter anderem auch, weil sie im ganzen Land verteilt und besonders auch in die ländlichen und alpinen Regionen reisen und so in den nach wie vor herausfordernden Zeiten für den Schweizer Bergtourismus von grosser Wichtigkeit sind», sagt Nydegger. Darum will Schweiz Tourismus die «Liebe der Schweizer zum eigenen Land» weiter stärken.

USA klar zweitstärkster Auslandsmarkt

Auch die Amis stehen auf Berge, Seen und frische Luft: 2017 verzeichneten die Amerikaner hier leicht über 2 Millionen Logiernächte. Die USA sind damit der zweitwichtigste Auslandsmarkt für den Schweizer Tourismus – nach Deutschland mit 3,5 Millionen Übernachtungen. Zusätzliche Direktflüge sowie eine solide US-Wirtschaft haben laut Schweiz Tourismus zum Wachstum von 11,5 Prozent geführt.

Auch in Asien verbuchen die meisten Märkte ein zweistelliges Plus. Asien ist weiterhin der Wachstumstreiber des Schweizer Tourismus. Das zeigt sich etwa in Korea (+34,7%), wo Schweiz-Reisende mit speziellen Social-Media-Kampagnen angesprochen werden.

Zugelegt haben auch die Gäste aus China (+12%) und Südostasien (+15,6%). «Das starke asiatische Wachstum soll insbesondere im Bereich des Individual- und Qualitätstourismus fortgesetzt werden», verspricht Nydegger.

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