«Die Amis sitzen schon auf gepackten Koffern»
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Warum der Sommer doch gut wird
«Die Amis sitzen schon auf gepackten Koffern»

Die Feriensaison steht vor der Tür. Viele Schweizer sind noch unentschlossen. Die Pandemie erschwert die Planung. Mit einem Schnäppli-Angebot für die Bahn lockt Schweiz Tourismus für Ferien im eigenen Land. Auch erste Gäste aus Übersee sollen bald wieder kommen.
Publiziert: 23.06.2021 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2021 um 17:53 Uhr
Fabio Giger und Patrik Berger

Der Tourismus litt so sehr unter der Pandemie wie sonst kaum eine Branche. Allen Impffortschritten und Lockerungen zum Trotz: Der Tourismus in der Schweiz wird sich nur langsam erholen. Gäste aus dem fernen Ausland fehlen weiterhin.

Im Corona-Sommer 2020 haben viele Schweizer ihre Heimat neu entdeckt. «Wir hoffen, dass sie auch diesen Sommer noch einmal im eigenen Land Ferien machen», sagt Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus. Für ihn ist klar: «Es gibt noch so viel zu entdecken. Deshalb ist es noch zu früh, schon wieder ins Ausland zu reisen», sagt er zu Blick.

Deshalb will die Tourismusorganisation Schweizerinnen und Schweizern Ferien im eigenen Land mit einem neuen Angebot schmackhaft machen: Mit einem Schnäppchen-GA für 330 Franken im Monat. Oder: 11 Franken am Tag. «Sie können quer durchs ganze Land reisen, eine Schifffahrt machen oder mit der Seilbahn in die Höhe.»

Mit einem Sommer-GA will Schweiz Tourismus die Feriensaison retten.
Foto: Rhaetische Bahn
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«Für unsere Schweizer Gäste»

Das Angebot gibt es für Schweizer und Gäste aus den umliegenden Nachbarländern. Es ist den ganzen Sommer über im Angebot und gilt ab dem ersten Gültigkeitstag einen ganzen Monat. Für ein Sommer-GA in der 1. Klasse muss man 480 Franken zahlen.

«Dieses Angebot richtet sich direkt an unsere treuen Schweizer Gäste und ihre grosse Lust auf Schweizer Sommerferien», schreibt Schweiz Tourismus-Chef Martin Nydegger in einer Medenmitteilung.

Doch nur mit einheimischen Gästen wird es kein Traumsommer. Langsam nimmt das internationale Feriengeschäft wieder Schwung auf. Die Gäste aus Europa kämen zurück. Bei den Franzosen rechne er mit einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zu 2020, bei den Deutschen dürfte der Zuwachs 15 Prozent betragen.

Bei den Touristen aus den Benelux-Ländern und Grossbritannien erwarte er einen Anstieg von je 10 Prozent, auch wenn die Pandemieaussichten auf der Insel wieder dunkler würden, sagte Nydegger.

«Fliegen ist noch mühsam»

«Wir gehen davon aus, dass die Reiserestriktionen fallen werden. Und die französischen Gäste werden nicht alle gleich wieder ins Flugzeug steigen», sagt er. Denn Fliegen sei noch mühsam. Man müsse viele Dokumente parat haben. Diese Hürden würden noch viele hindern, gleich Fernreisen zu unternehmen. Davon profitiere die Schweiz. «Der Sommer wird gut», glaubt Nydegger.

Bald schon würden auch wieder Gäste aus Übersee in die Schweiz reisen. «Die Amis sitzen auf gepackten Koffern. Viele sind schon geimpft. Sie werden schnell kommen.» Zurückhaltender gibt sich Nydegger mit Prognosen zu Gästen aus Asien. «Sie werden uns wohl erst nächstes Jahr wieder besuchen.»

Probleme in den Städten

Sorgenkind bleibt der Städtetourismus. Schweiz Tourismus erwartet da erst in ein bis zwei Jahren eine Erholung. Gesamthaft werden bis Ende Jahr wohl fünf Prozent weniger Hotelnächte als im Vorjahr erreicht. Das bedeutet ein Umsatzeinbruch von einer Viertelmilliarde Franken.

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