Rückruf wegen Lebensgefahr!
Schweizer Super-Maske kommt wegen Gift unter Druck

Sie galt lange als eine der sichersten Masken gegen eine Coronainfektion. Nach einem Rückruf gibts nun erste Kratzer am Image. Livinguard aus Zug, das den Stoff der Masken liefert, gibt erst der Verpackung die Schuld für das Gift. 24 Stunden später dann dem Bändeli.
Publiziert: 15.12.2020 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2020 um 17:30 Uhr
Patrik Berger und Ulrich Rotzinger

Mund-Nasen-Schutzmasken gehören mittlerweile zu unserem Alltag dazu. Zu Beginn der Covid-19-Pandemie im Frühling wurde über den Einsatz solcher Masken noch gestritten. Mittlerweile hat die Wissenschaft anhand verschiedener Studien bewiesen, dass Schutzmasken das Risiko einer Corona-Übertragung reduziert – und je nach Art auch den Träger vor einer Ansteckung schützt.

Doch nun wird vor einer bestimmten Schutzmaske eindringlich gewarnt. Betroffen ist die 7-Monats-Schutzmaske Viral Project des Herstellers Media Chain Products in den Grössen M und L in der Farbe schwarz, die in Deutschland beim Drogeriemarkt Müller erhältlich war. Bei Tests sei der hochgiftige Inhaltsstoff Anilin entdeckt worden, teilte das Unternehmen mit. Der Rückruf lief auch über die Plattform von Twitter.

Auch die Schweiz ist vom Rückruf betroffen, wie die Drogerie auf Anfrage bestätigt. «Ja, die Masken wurden bis zum 8. Dezember 2020 auch in der Schweiz verkauft», sagt Manuela Wernli vom Müller-Marketing Schweiz zu BLICK. «Danach wurden sie aus dem Verkauf genommen und alle nötigen Massnahmen eingeleitet.»

Diese Maske wurde in Deutschland zurückgerufen.
Foto: PD
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Stoff von Zuger Firma

BLICK-Recherchen zeigen, dass Livinguard aus Zug den Stoff für die Masken geliefert hat, welche in Deutschland nun zurückgerufen werden. «Der Rückruf, den Sie in Ihrer Nachricht erwähnen, bezieht sich auf einen vorbeugenden Produktrückruf einer Charge von in Deutschland verkauften Viral-Protect-Masken», bestätigt Livinguard-Sprecher Alphonse Daudré-Vignier gegenüber BLICK.

Er legt aber Wert darauf: «Obwohl Viral-Protect-Masken aus Livinguard-Stoff bestehen, ist dieser Rückruf nur auf die für die Masken verwendete Verpackung zurückzuführen und betrifft nicht die Livinguard-Technologie oder das Produkt.» Heisst: Die Verpackung soll Schuld sein am Gift. Und nicht der Stoff, der 99,9 Prozent der Viren abtöten soll.

24 Stunden später heisst es dann plötzlich: «Der Hersteller der Viral-Protect-Masken hat die Produkte aufgrund eines fehlerhaften Bändelis zurückgezogen. Der Stoff war in keinem Fall fehlerhaft. Aufgrund der strengen Qualitätskontrollen von Livinguard wurde der Defekt entdeckt und der Partner angewiesen, die Masken vom Markt zu nehmen», sagt Livinguard-Sprecher Alphonse Daudré-Vignier zu BLICK.

Auch Schweizer Masken betroffen

Betrifft der Rückruf auch die Schweiz? «Ja, die Masken wurden bis zum 8. Dezember 2020 auch in der Schweiz verkauft», sagt Manuela Wernli vom Müller-Marketing Schweiz zu BLICK. «Danach wurden sie aus dem Verkauf genommen und alle nötigen Massnahmen eingeleitet.»

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Livinguard möchte festhalten (16.12.2020): «Der Hersteller der Viral-Protect-Masken hat die Produkte aufgrund eines fehlerhaften Bändelis zurückgezogen. Das Material war in keinem Fall fehlerhaft. Aufgrund der strengen Qualitätskontrollen von Livinguard wurde der Defekt entdeckt und der Partner angewiesen, die Masken vom Markt zu nehmen.»

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