«Riesen-Katastrophe für mich»
Aargauer Maler wegen Sunrise-Panne tagelang ohne Telefonanschluss

Wegen mehrerer Sunrise-Pannen kann ein Maler zehn Tage lang nicht auf seinem Geschäftstelefon Anrufe tätigen. Auf eine Entschuldigung wartet er noch.
Publiziert: 17.08.2022 um 19:44 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2022 um 19:46 Uhr
Aline Leutwiler

Kein Anruf unter dieser Nummer, zehn Tage lang Funkstille. Hierbei handelt es sich nicht um eine digitale Entzugskur eines Influencers, sondern um Kurt Schwendimann* und seinen Malerbetrieb, die auf eine harte Probe gestellt wurden.

Der Aargauer, der anonym bleiben möchte, führt Malerarbeiten im Einmannbetrieb durch. Auf der Website steht seine Telefonnummer, um Aufträge zu vereinbaren. Doch wegen zahlreicher Probleme des Telekom-Anbieters Sunrise lag die Nummer tagelang lahm.

Auf den ersten August wollte Schwendimann von UPC zur Sunrise wechseln, doch die Nummernportierung klappte nicht. Eine Lehrtochter hatte sein Formular falsch ausgefüllt. Seine Nummer war nicht mehr erreichbar. «Das war eine Riesen-Katastrophe für mich», sagt Schwendimann, der einen Grossteil seiner Aufträge per Anruf abwickelt. Sofort ging er zum Sunrise-Shop, dort konnte man ihm allerdings nicht helfen.

Wegen zahlreicher Probleme vonseiten Sunrise lag die Nummer eines Malerbetriebs tagelang lahm.
Foto: Thomas Meier
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Zehn Tage Unterbruch

«Insgesamt war ich viermal auf dem Sunrise-Shop und habe mindestens fünfmal angerufen», sagt der Maler. Immer wieder sei ihm versprochen worden, dass man sich per Mail melden würde – keine Mails trafen ein. Ein Kundendienstler am Telefon versprach einen Rückruf, nachdem das System zusammengebrochen war. Folge: «Es ging nichts, keiner konnte mir helfen, ich wusste nicht mehr, was tun», so Schwendimann.

Nach zehn Tagen klappt es plötzlich, für den Unternehmer aus dem Aargau eine grosse Erleichterung. Doch ein Schaden ist trotzdem entstanden. «Kunden riefen mich an, um zu fragen, ob das Geschäft geschlossen hätte», berichtet seine Schwester. Das sei geschäftsschädigend gewesen.

Ihr Bruder versuchte zwar auf Whatsapp auszuweichen. Doch ist nicht nachvollziehbar, wer ihn alles zu kontaktieren versucht hatte. Bei dreissig Telefonaten täglich kann man sich ausrechnen, dass das einigen Kundinnen und Kunden kostete.

Sunrise entschuldigt sich – verspätet!

Auf eine Entschuldigung von Sunrise wartete der Schwendimann lange. Am Telefon habe man ihm mal einen Hundert-Franken-Gutschein angeboten.

Gegenüber Blick bedauert die Sunrise den Vorfall. Der Kunde habe Ende Mai sein Abo bei UPC gekündet und dann eine Portierung der UPC Nummer zu Sunrise beantragt. «Das Portierungsformular wurde nicht korrekt ausgefüllt, weshalb die automatisierte Portierung nicht erfolgen konnte», so Sunrise. Man habe ihn mit Briefen benachrichtigt, doch weil der Maler bis 31. Juli nicht reagiert habe, sei die Nummer abgeschaltet worden.

Sunrise rät deshalb generell, bei einem Wechsel von UPC zu Sunrise nicht zu künden, weil das bei einer Portierung automatisch geschieht. Schwendimann ist überzeugt: «Hätte ich nichts getan, wäre heute noch Funkstille.»

* Name geändert

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